Eichenprozessionsspinner-Saison beginnt: Darum sind die Raupen so gefährlich
Derzeit beginnt in mehreren Bundesländern die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Dessen giftige Raupen können bei Menschen zu Ausschlägen und Asthmaanfällen führen.
Beim Eichenprozessionsspinner handelt es sich um einen Nachtschmetterling, der von Ende Juli bis Anfang September schwärmt. Der Eichenprozessionsspinner trägt Gifthaare, die auf der Haut und an den Schleimhäuten toxische und/oder allergische Reaktionen hervorrufen. Die Beschwerden reichen von heftig juckenden Hautausschlägen (Raupendermatitis) bis zu Asthmaanfällen.
Nicht nur der direkte Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner ist gesundheitsschädlich. Die Gespinstnester können mehrere Jahre als feste Gebilde erhalten bleiben. Somit können die Gifthärchen mehrere Jahre in der Umwelt intakt bleiben. Gesundheitsprobleme können somit auch außerhalb der Raupenperiode auftreten. Die mikroskopisch kleinen Gifthaare können bis zu 200 Meter weit mit dem Wind getragen werden.
Eichenprozessionsspinner: Mitte Juni wird es gefährlich
Er neigt besonders in Trockenjahren zu Massenvermehrungen, wobei lichte Eichenwälder, Bestandsränder und Einzelbäume in warmtrockenen Regionen oder Jahren bevorzugt werden. Das Weibchen legt seine Eier an dünnere ein- bis zweijährige Zweige im oberen, möglichst besonnten Kronenbereich größerer Eichen. Die Gelege umfassen durchschnittlich 150 weiße, einen Millimeter große Eier. Mit dem Eichenaustrieb schlüpfen die Raupen. Etwa Mitte Juni bilden die Raupen die gefährlichen Brennhaare aus. Diese sind brüchig, innen hohl, mit Widerhaken versehen und enthalten den Giftstoff Thaumetopoein.
Eichenprozessionsspinner soll nur von Fachleuten entfernt werden
Die älteren Raupen bilden große, mit Kot und abgestreiften Larvenhäuten gefüllte, bis zu einem Meter lange Gespinstnester an Stämmen und in Astgabelungen. Von hier aus wandern die Raupen zu ihren Fressplätzen, wobei sie Prozessionen in Form von breiten Bändern bilden, die bis zu zehn Meter lang sein können. Die Verpuppung erfolgt Ende Juni/Anfang Juli in dicht aneinandergedrängten Kokons in Gespinstnestern. Die Eichenprozessionsspinner kommen aus den hohen Kronen schrittweise nach unten. Das macht die Gefährdung für Menschen besonders groß, wenn die Raupen bereits etwa Augenhöhe erreichen.
Die Naturschutzbehörde weist ausdrücklich darauf hin, dass die Bekämpfung wegen gesundheitlicher Belastung und spezieller Arbeitstechnik nur von Fachleuten durchzuführen. (AZ)
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