Schüler erfinden Malfarben aus Spinat, Duftkarten und vieles mehr
36 junge Nachwuchsforscher haben sich beim Regionalwettbewerb „Schüler experimentieren“ so einiges einfallen lassen. Viele Erfindungen machen den Alltag ein bisschen einfacher.
In Augsburgs Schulen brodelt es in den Reagenzgläsern: 21 Mädchen und 15 Jungen forschen und experimentieren beim Regionalwettbewerb „Schüler experimentieren“. Neben vielen Erfindungen, die den Alltag ein bisschen einfacher machen, stehen besonders ökologische Alternativen zu umweltschädlichen Produkten hoch im Kurs. Alle Ideen der Nachwuchsforscher unter 14 Jahren stellen wir hier vor.
Tintenkiller aus Waschmittel
Für viele Schüler ist der Tintenkiller die letzte Rettung bei Schreibfehlern. Doch was, wenn man sich zum zweiten Mal verschreibt? Hanna Sterzik und Lisa Will (beide aus Augsburg) vom Stetten-Institut haben einen neuen Tintenkiller entwickelt, mit dem mehrfaches Korrigieren möglich wird. Die geheime Zutat: Waschmittel.
Auch Felix Mittelhammer und Claus Janicher (beide aus Augsburg) wollen den Schulalltag angenehmer machen. Weil sie wissen, dass miefige Luft im Klassenzimmer nicht nur unangenehm, sondern auch schlecht für die Konzentration ist, haben sich die Schüler vom Maria-Ward-Gymnasium etwas ausgedacht, damit der CO2-Gehalt nicht zu hoch wird: Eine elektrische Fenstersteuerung öffnet und schließt die Fenster des Klassenzimmers automatisch.
Frische Luft und Duftkarten
Was tun, wenn trotz frischer Luft die Motivation zum Lernen fehlt? Luisa Bauers (Bobingen) und Simone Maiers (Untermeitingen) „english electronic learning“ sorgt für mehr Spaß beim Vokabelnlernen. Die beiden Schülerinnen des Maria-Stern-Gymnasiums haben ein Lexikon entwickelt, mit dem sich auch unregelmäßige Verben schnell einprägen lassen.
Das duftet aber gut! Sophie Stuhlmüller (Achsheim) und Merle Engelmann (Neusäß) vom Stetten-Institut haben Duftkarten hergestellt, die nach wohlriechenden Kräutern riechen. Dazu haben sie Lavendel- und Pfefferminzöl in das Geliermittel Alginat eingekapselt.
Neue Verpackungen für Nagellack & Co.
Mit dem Projekt von Benedikt Schüler (Augsburg) vom Fugger-Gymnasium schonen Handwerker ihre Gelenke: Der Schüler entwickelte einen gefederten Fußboden-Stanzer, der das Verlegen von Fußbodenheizungen leichter macht – normalerweise müssen die Befestigungsschellen mit der Hand in den Boden gedrückt werden.
Rhea Thron (Augsburg), Gina Huber (Motzenhofen) und Luisa Neumeir (Hausen) vom Maria-Ward-Gymnasium haben sich darüber geärgert, dass Nagellack selten ganz aufgebraucht werden kann und immer Reste in der Flasche zurückbleiben. Nachdem die Schülerinnen feststellten, dass sich sehr viele Produkte nur schwer ganz entleeren lassen, haben sie neue Verpackungen entworfen.
Malfarben aus Spinat
Auch Lisa Möckl und Annika Baum (beide aus Augsburg) vom Stetten-Institut waren mit einem Produkt nicht zufrieden – dem Malkasten. Mit Wasserfarben malen macht zwar Spaß, allerdings sind Farben und Kasten nur schwer zu recyceln. Deshalb haben die beiden einen Malkasten entworfen, der aus gebrauchten Verpackungen besteht. Auch die Farben werden umweltschonend gewonnen und zum Beispiel aus Spinat hergestellt.
Sicher im Straßenverkehr trotz Diabetes: Sarah-Luisa Reh (Stadtbergen) und Lena Egger (Augsburg) vom Gymnasium Maria Stern haben ein Blutzuckermessgerät entwickelt, das auch Diabetikern das Autofahren möglich machen soll. Im Falle einer Unterzuckerung, die zu Unfällen durch verminderte Reaktionsfähigkeit führen könnte, wird das Losfahren durch eine Sperre verhindert.
Rauchmelder für Solarzellen
Wegen der Gefahr von gewaltigen Stromschlägen können Häuser mit Solaranlagen nur schwer von der Feuerwehr gelöscht werden. Timo Schuster (Augsburg) vom Maria-Theresia-Gymnasium hat einen Rauchmelder für Solarzellen entwickelt, der die Stromversorgung abschaltet, sobald er ausgelöst wird.
Wer benutzt schon gerne öffentliche Toiletten? Nick Fischer, Johannes Ferstl (beide Augsburg) und Philipp Demler (Stadtbergen) vom Maria-Ward-Gymnasium haben sich etwas überlegt, um den Toilettendeckel zumindest nicht mehr anfassen zu müssen. Durch eine vollautomatische Steuerung wird nicht nur der Deckel hochgeklappt, sondern auch selbstständig die Spülung betätigt.
Drei-Stufen-Ampel für Pilze in Augsburger Wäldern
Das Frühstücksei – es sollte nicht nur die richtige Konsistenz haben, sondern auch richtig gut in den Eierbecher passen. Oxana Oleynikov (Augsburg) von der Schiller-Mittelschule hat herausgefunden, dass die meisten Eierbecher die falsche Größe haben, und untersucht, welche Voraussetzungen der passende Becher erfüllen sollte, damit das Frühstück rundum gelungen ist.
Mit selbst gesammelten Waldpilzen lassen sich köstliche Gerichte zubereiten. Doch wie hoch ist die Strahlenbelastung von Pilzen in den Augsburger Wäldern? Die Untersuchungen von Viola Müller (Gessertshausen) und Carolin Reif (Stadtbergen) vom Stetten-Institut zeigen: Keine der getesteten Sorten überschreitet den Grenzwert der EU. Zusätzlich haben die Schülerinnen eine Drei-Stufen-Ampel für den Pilzesammler entwickelt.
Leuchtstäbe aus Wasch- und Bleichmittel
Viola Müller und Carolin Reif haben sich zusammen mit Katrin Frey (Neusäß) vom Stetten-Institut gefragt, ob es eine ungefährliche Alternative zu bunten Leuchtstäben gibt – die enthalten nämlich giftige Flüssigkeiten. Die Schülerinnen haben herausgefunden: Mit Wasch- und Bleichmittel funktioniert es auch.
Möglichst viele Sonnenstrahlen nutzen: Stephan Metz (Stadtbergen) vom Maria-Ward-Gymnasium hat eine kleine Solaranlage gebaut, bei der sich die Solarzellen nach dem Stand der Sonne richten und sich durch Neigung und Drehung an die Sonnenstrahlen anpassen.
Der Dynamo auf dem Kopf
Nie wieder nasse Gartenstühle: Korbinian Haas (Gebenhofen), Laura Winterfeldt (Augsburg) und Claire Nunnink (Augsburg) vom Gymnasium bei St. Stephan entwickelten eine Schutzhülle, die sich automatisch öffnet, wenn es zu regnen beginnt.
Tom Feige, Julian Kast (beide aus Friedberg) und Moritz Kramer (Stadtbergen) vom Maria-Ward-Gymnasium haben eine Alternative zum herkömmlichen Fahrrad-Dynamo gefunden: Anstatt zu treten, setzen sie sich einen Helm mit Solarzellen auf, der den Akku der Fahrradlampe auflädt.
Unterwasserfotos, ohne dabei nass zu werden
Simone Wagner (Augsburg) kann Unterwasser-Fotos machen, ohne dabei nass zu werden: Mit ihrer Konstruktion aus einem Periskop mit einer Kamera am Ende kann die Schülerin des Maria-Ward-Gymnasiums alles ablichten, was es im kühlen Nass zu sehen gibt.
Wie lange dauert es, bis Luftblasen an die Wasseroberfläche steigen? Jonas Hauser (Bobingen) und Hans Lenk (Penzing) vom Gymnasium bei St. Anna haben nachgeforscht. Dafür ließen sie Blasen durch eine etwa einen Meter lange Plexiglas-Röhre steigen, während eine Kamera im Zwei-Sekunden-Takt Fotos schoss.
Auch Christina Schmidt (Friedberg) vom Maria-Ward-Gymnasium sitzt mit ihrem Projekt nicht auf dem Trockenen: Sie hat erforscht, welcher Stein welche Welle erzeugt, wenn er auf die Wasseroberfläche auftrifft. Dabei hat sie aber nicht nur mit Wasser experimentiert, sondern auch mit Shampoo, Seife und Weichspüler.
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