Reduziert regelmäßiges langes Autofahren die Intelligenz?
Führt langes Sitzen im Auto zu verminderter Intelligenz? Ein Doktorand der Universität von Leicester hat eine Studie durchgeführt, die nach seinen Angaben darauf hindeutet.
Erst vor wenigen Monaten wurde bekannt (wir berichteten), dass die Zahl der Pendler in Deutschland im Jahr 2015 auf einen Rekordwert gestiegen ist. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ermittelte, dass vor zwei Jahren bundesweit 60 Prozent aller Arbeitnehmer zum Job in eine andere Gemeinde pendelten. Viele Pendler nehmen das Auto zur Arbeit. Für sie bringt eine britische Studie nun ein unerfreuliches Ergebnis: Langes tägliches Autofahren könnte zu verminderter Intelligenz führen, heißt es dort.
Studie: Tägliches Autofahren soll Intelligenz reduzieren
Kishan Bakrania, ein Doktorand der Epidemiologie am Lehrstuhl für Gesundheitsstudien an der University of Leicester, fand in einer Studie heraus: Wer täglich für länger als zwei Stunden mit Autofahren beschäftigt ist, bei dem reduziert sich die Intelligenz zwar in kleinen Schritten, aber dennoch stetig.
Seine Untersuchung beschäftigte sich mit der Frage, wie sich "sitzende Tätigkeiten" auf die Intelligenz auswirkt. Die Studie wurde am NIHR Leicester Biomedical Research Centre, einem Forschungszentrum der Universität und der Krankenhäuser in Leicester, durchgeführt.
Auf einen Satz verkürzt hat die Studie laut einer Pressemitteilung der Universität Leicester Folgendes festgestellt: Briten im mittleren Alter mussten dann Intelligenz einbüßen, wenn sie jeden Tag weitere Entfernungen im Auto hinter sich brachten. Wer mehr als zwei bis drei Stunden am Tag mit Autofahren verbrachte, begann die Studie demnach bereits mit geringerer Intelligenz.
Neben Autofahren: Auch langes Fernsehen ist wohl schädlich für die Intelligenz
Während des Studienverlaufs nahm die Intelligenz der täglich Autofahrenden nicht nur stetig ab, sondern auch schneller ab als bei Probanden, die kaum oder nicht Auto fuhren. Insgesamt hatten die Forscher den Lebensstil von mehr als 500.000 Briten im Alter von zwischen 37 und 73 Jahren untersucht. Fünf Jahre lang beobachteten sie mithilfe von IQ- und Gedächtnistests, wie sich die Intelligenz bei den Probanden veränderte.
Bakrania erklärte: "Wir wissen, dass regelmäßiges Autofahren für mehr als zwei bis drei Stunden am Tag schlecht für das Herz ist. Diese Forschung deutet an, dass es auch für das Gehirn schlecht ist, vielleicht weil das Gehirn in diesen Stunden weniger aktiv ist." Ein ähnliches Ergebnis stellte der Wissenschaftler bei der Analyse von Fernsehgewohnheiten fest. Wer länger als drei Stunden am Tag vor dem Fernseher verbrachte, bei dem nahm die Intelligenz ebenfalls ab. Probanden, die zwei bis drei Stunden täglich vor dem Computer verbrachten, verloren demnach nicht an Intelligenz. sh
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