Kann diese Pille wirklich vor HIV schützen?
Truvada verspricht Hoffnung für all diejenigen, die besonders gefährdet sind, sich mit HIV zu infizieren. Doch kann das Medikament wirklich vor einer Ansteckung mit HIV schützen?
Truvada ist eine Präventionspille, die das unglaubliche verspricht: Besonders gefährdete Menschen sollen mit diesem Medikament davor geschützt werden, sich mit dem HI-Virus zu infizieren. Eigentlich wird das Mittel zur Therapie von HIV genutzt - doch es kann auch vorsorglich eingesetzt werden. Es soll beispielsweise Partner von HIV-Infizierten beschützen. Kritiker bezweifeln einerseits die Wirksamkeit, andererseits fürchten sie einen zu sorglosen Umgang mit dem Virus.
Truvada verhindert Infektion mit HIV zuverlässig
Tatsächlich hat eine Studie bestätigt: Wissen Betroffene, dass sie durch Truvada vor einer HIV-Infektion geschützt sind, so werden sie unvorsichtig. Die Infektion mit Geschlechtskrankheiten nahm unter der Probanden zu. Doch der Schutz vor dem HI-Virus ist laut der beteiligten Wissenschaftler dadurch erst recht bestätigt worden. Denn von 657 Probanden, die das Mittel mindestens zwei Jahre lang nahmen, habe sich kein einziger mit dem Aids-Erreger infiziert.
Anscheinend ist Truvada tatsächlich ein wirksamer Schutz vor HIV. Eine britische Studie zu dem Medikament war aus ethischen Gründen abgebrochen worden, weil die Studienleiter der Kontrollgruppe mit Placebos das wirksame Medikament nicht vorenthalten wollten. Die Wirkung von Truvada sei zu offensichtlich gewesen, als dass der Einsatz von Placebos vertreten hätte werden können. Doch die Wirksamkeit des Medikaments allein kann HIV nicht ausrotten. Der Preis für den Schutz vor einer Infektion ist hoch, eine Monatsdosis kostet umgerechnet 1.250 Euro. dpa/sh
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