Tschuris Kern überrascht: Rosetta könnte Kometen-Theorie entkräften
Komet hat keinen magnetischen Kern, das hat Raumsonde Rosetta entdeckt. Bislang sind Forscher davon ausgegangen, dass Magnetfelder für die Kometenentstehung von Bedeutung sind.
Die europäische Raumsonde Rosetta erforscht zur Zeit den Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko, kurz Tschuri. Jetzt haben Rosetta und ihre Landeinheit "Philae" festgestellt, dass Tschuri unerwartet unmagnetisch ist. Davon berichteten die Geophysiker der Technischen Universität Braunschweig bei der Generalversammlung der Europäischen Vereinigung für Geowissenschaftler in Wien und in der Fachzeitschrift "Science". Die Feststellung über Tschuri bringt eine Kometen-Theorie ins Wanken.
Rosetta und Philae messen: Tschuri hat keinen Magnet-Kern
Bislang waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass Magnetfelder bei der Entstehung von Kometen wie Tschuri eine große Rolle spielen, wenn sich winzige Materiebausteine zusammenfügen. Doch Rosettas und Philaes neueste Messergebnisse sprechen gegen diese Theorie. Da Tschuri den Messungen zufolge wohl keinen magnetischen Kern hat, kann der Komet so nicht entstanden sein. Raumsonde Rosetta umkreist Tschuri derzeit, Philae dagegen befindet sich auf der Oberfläche des Kometen.
Im vergangenen August sind Forschungssonde Rosetta und Landeeinheit Philae bei Komet Tschuri angekommen. Zehn Jahre lang waren die Forschungsroboter dafür im Sonnensystem unterwegs. Am 12. November landete das Minilabor Philae auf der Oberfläche von Tschuri. Nach rund 50 Stunden Forschungsarbeit ist der solarbetriebene Roboter verstummt, da er zu wenig Sonnenenergie erhielt. Derzeit versuchen die Missions-Ingenieure, erneut Kontakt zu Philae herzustellen. AFP/sh
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