Vorsicht, Masern: Überprüfen Sie Ihren Impfschutz!
Die Masern grassieren in Deutschland. Was sich zuerst wie eine Erkältung anfühlt, kann in Einzelfällen lebensbedrohlich werden. Experten raten zur Überprüfung des Impfschutzes.
Masern sind mehr als eine leichte Kinderkrankheit. Die aktuelle Masernwelle veranlasst Experten nun dazu, zu einer Überprüfung des Impfschutzes aufzurufen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) betont, dass nur nach der zweiten Impfung gegen Masern wirklich Immunität gegen das Virus gewährleistet werden kann.
Wichtig ist, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder ihren Impfschutz überprüfen sollten. Bei Unsicherheit hilft der Arzt. Kinderarzt Ulrich Fegeler vom BVKJ empfiehlt, sich lieber einmal zu oft impfen zu lassen, denn eine überschüssige Impfdosis schade dem Körper nicht. Allerdings ist bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem Vorsicht geboten, da der Masernimpfstoff bei diesen Patienten die Abwehrkräfte zusätzlich belaste.
Impflücken gerade bei Erwachsenen begünstigen Masern
Geplant war eigentlich, dass die Masern bis 2015 so gut wie ausgerottet sind. Da aber große Impflücken in der Bevölkerung herrschen, steigt die Anzahl der Infizierten stattdessen an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat seit Oktober 375 Masernfälle in der Hauptstadt registriert. Die Ständige Impfkommission (Stiko) ruft wegen der Impflücken nun nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene zur Überprüfung ihres Impfschutzes auf. Ungeimpft liegt die Wahrscheinlichkeit, sich bei Kontakt mit dem Virus anzustecken, bei fast Hundert Prozent.
Ab einem Alter von elf Monaten können Säuglinge gegen Masern geimpft werden. Davor werden sie durch die Mutter geschützt, sofern diese selbst bereits gegen Masen geimpft worden ist. Sicherheitshalber sollten enge Kontaktpersonen von Säuglingen unbedingt geimpft sein, betont Kinderarzt Fegeler. Denn eine Masernerkrankung im ersten Lebensjahr ist besonders gefährlich. Die zweite Impfung sollte mit 15 bis 23 Monaten erfolgen. dpa/tmn/sh
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