Zusammen Spielen reduziert Stress und steigert das Einfühlungsvermögen
Eine persönliche Verbindung mit anderen Menschen baut Stress ab und erhöht das Einfühlungsvermögen. Schon ein kurzes gemeinsames Spiel reicht, um die Empathie zu fördern.
Natürlicher Stress beim Kontakt mit Fremden ist ganz normal. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Mäuse. Verschiedene Tests haben nun nachgewiesen, dass Stress-Abbau zu mehr Einfühlungsvermögen führt - sowohl bei Mäusen, als auch bei Menschen. In der Fachzeitschrift "Current Biology" berichten Forscher von ihren Studien zur Empathie.
Stress-Abbau und Empathie-Aufbau sind gar nicht so schwer. Tests haben bewiesen, dass Mäuse und Menschen stärker empathisch empfinden, wenn sie eine andere Maus bzw. einen anderen Menschen kennen. Durch chemische Prozesse wird das Einfühlungsvermögen ausgelöst. Und die können ganz einfach dadurch erreicht werden, dass 15 Minuten gemeinsam gespielt wird.
15 Minuten "Rock Band" baut Stress ab und steigert Empathie
In einem Test haben die Forscher herausgefunden, dass schon 15 Minuten gemeinsamen Spielens mit dem Videospiel "Rock Band" ausreichte, dass Fremde sich besser kennen lernen. Das gemeinsame Spiel bewirkt für die chemischen Reaktionen im Körper das gleiche wie Stress-abbauende Medikamente: Die Beteiligten waren zu mehr Empathie fähig. Wer das Spiel allein spielte, bei dem änderte sich das Einfühlungsvermögen nicht.
Der soziale Stress, nahe bei einem Fremden zu sein, kann also schon nach einer kurzen Kennenlernphase reduziert werden. Kennen wir andere Menschen nicht, so empfinden wir auch weniger Schmerz, wenn ihnen etwas zustößt. Dieses Phänomen konnte auch bei Mäusen nachgewiesen werden. Das Ergebnis der Studie ist für die Forscher auf der einen Seite, dass Mäuse komplexer sozial empfinden, als bisland angenommen - und dass Menschen vielleicht gar nicht zu kompliziert sind, wie bislang angenommen. dpa/sh
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