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Visionen
13.02.2019

Augsburg Ahoi!

Werbeplakat von Karl Albert Gollwitzer aus dem Jahr 1901: Der Architekt wollte die Stadt Augsburg an die Donau anschließen und eine Anbindung an die Obere Donau erreichen.
2 Bilder
Werbeplakat von Karl Albert Gollwitzer aus dem Jahr 1901: Der Architekt wollte die Stadt Augsburg an die Donau anschließen und eine Anbindung an die Obere Donau erreichen.
Foto: Architekturmuseum Schwaben

Der Architekt Karl Albert Gollwitzer wollte Augsburg zur Hafenstadt machen. Welche Rolle spielte dabei die Donau und warum scheiterten seine umfangreichen Pläne?

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Ein Hafen für Augsburg. Was heute undenkbar erscheint, war Ende des 19. Jahrhunderts ein realer Plan. Karl Albert Gollwitzer war der visionäre Kopf hinter diesem monumentalen Bauprojekt.

Nahezu 30 Jahre beschäftigte sich der Architekt und Baumeister mit verschiedenen Verkehrsanbindungsprojekten für die Stadt. Ihm war bewusst, dass Augsburg als wachsender Industriestandort ein funktionierendes und vor allem belastbares Verkehrsnetz benötigen würde. Deshalb wollte er die Schiffbarmachung der Augsburger Kanäle erreichen und so die Stadt an ein ausgebautes Wasserwegesystem anschließen. Von München bis hoch zur Donau sollte diese Verbindung laufen.

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1892 gründete man in Nürnberg schließlich den Verein zur Hebung der Fluss- und Kanalschifffahrt in Bayern. Schirmherr war niemand geringerer als Prinz Ludwig von Bayern. Gollwitzer vertrat seit der Gründung des Vereins dort die Interessen der Stadt Augsburg. Bereits 1893, bei der ersten Versammlung in München, sprach der Prinz von einer möglichen Verbindung der Städte München und Augsburg an die Donau. Gollwitzer wollte dieses Vorhaben schließlich in die Tat umsetzen und Augsburg an die schiffbaren Flüsse Inn, Donau und Main als Hafenstadt anschließen. So fasste bereits 1828 der königliche Ingenieur-Geograf Hieronymus Stolz bei der Planung einer Wasserverbindung von Traunstein nach Bamberg hinsichtlich der Seitenkanäle eine Verbindung von Augsburg mit der Donau ins Auge. Dabei hätte es Stolz auch nicht gescheut, den Chiemsee um rund viereinhalb Meter abzusenken, um unter anderem einen besseren Abfluss nach Rosenheim zu erhalten.

Flussprojekte machten was her

Gerade um die Jahrhundertwende wurde viel ausprobiert, gerade wenn es um bauliche Veränderungen im Bereich der Flüsse ging. Starke Verbauungen und Begradigungen, Staustufen und Elektrizitätswerke, die durch Wasserkraft betrieben wurde, zählten damals als Prestigebauten und Hochleistungsprojekte. Bayernweit wurden Flüsse massiv bearbeitet und an die Bedürfnisse der Menschen, aber vor allem an die der Industrie angepasst.

Gollwitzers Vision eines Augsburger Hafens war in dieser Zeit trotzdem spektakulär. Schließlich hatte die Fuggerstadt nur über den Lech einen Zugang zur Donau und war für Schiffsverkehr überhaupt nicht bereit. 1901 tagte die Hauptversammlung des Vereins zur Hebung der Fluss- und Kanalschifffahrt in Augsburg. Zu diesem Ereignis präsentierte der berühmte Baumeister seine visionären Pläne mit dem oben abgebildeten Werbeplakat. Dieses zeigt einen Hafen, der sich in Augsburg befindet und von damaligen bekannten Gebäuden, wie dem Fünffingerlesturm oder dem alten Wasserturm, umgeben ist. Der Oblatterwall wie wir ihn heute kennen, hat nichts mehr gemein mit den Vorstellungen, die Gollwitzer hatte: Dieser verwandelte den Oblatterwall in eine Insel und setzte ein Restaurant mit dem Namen „Donauschiff“ drauf. Nicht fehlen durften auf der Abbildung seine charakteristischen Wohnhäuser, die vor allem von nahöstlicher Baukunst inspiriert waren.

Wie Amsterdam, Hamburg oder Venedig

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Der Autor Willfried Burgner, der sich in seinem Buch „Karl Albert Gollwitzer – ein Augsburger Baumeister, Architekt und Visionär“ mit dessen Leben und Schaffen auseinandergesetzt hat, beschreibt Gollwitzers Plan als romantisierende Fantasie. Und aus heutiger Sicht ist dies vermutlich auch richtig. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts schien aber nichts unmöglich und so wurden die Pläne durchaus wohlwollend aufgefasst. Gollwitzer wollte ein Augsburg schaffen, das mit Amsterdam, Hamburg oder Venedig vergleichbar gewesen wäre.

Wie es aber meistens mit Großprojekten so ist, müssen viele Hürden genommen und Überzeugungsarbeit geleistet werden, ehe man genügend Unterstützer und Förderer auf seiner Seite hat. Gollwitzer kämpfte bis zu seinem Tod im Jahr 1917 für die Umsetzung seiner Pläne. Mit Ende des Ersten Weltkrieges wurden diese aber endgültig abgelehnt und schließlich ad acta gelegt.

Gollwitzer-Häuser stehen noch

Aus Augsburgs Stadtbild ist Karl Albert Gollwitzer dennoch nicht wegzudenken. Am bekanntesten sind wohl die Gollwitzer-Häuser in der Volkhartstraße. Mit ihrem maurischen Baustil stechen sie einem noch heute ins Auge. Die spitzen Türme, die filigranen Balkonbrüstungen oder aber die reich verzierten Fenster – Gollwitzer waren vor allem die Details wichtig. Häuser in der Herwart-, Alpen-, Provino- und Volkhartstraße wurden nach eigenen Entwürfen und auf eigene Rechnung gebaut. Gollwitzer konnte so seine Vorstellung eines Wohnhauses umsetzen, ohne dabei auf die Meinung anderer eingehen zu müssen.

Dies hätte er sich vermutlich auch bei seiner Idee eines Augsburger Hafens gewünscht. Wer die Kahnfahrt heute besucht, ahnt nichts von den einst großen Plänen Gollwitzers. Ruhe und Entspannung warten stattdessen auf die Besucher. Und wer sich aufs Wasser begeben möchte, kann mit einem kleinen Ruderboot dort seine Runden drehen.

Und so ist die einst außergewöhnliche Vision von damals vielleicht nicht ganz verloren. Auch, wenn heute keine schweren Schiffe durchs Wasser ziehen, ist die Kahnfahrt einer der wenigen Orte in Augsburg, an denen man sich mit dem Boot problemlos fortbewegen kann.

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