35 Kilometer Leitung
"Es geht um ein Thema, das die Verwaltung schon längere Zeit beschäftigt: Die digitale Erfassung der bestehenden Netze der Wasserver- und Abwasserentsorgung in der Marktgemeinde Aindling." Rupert Mayr vom gleichnamigen Ingenieurbüro stellte dem Gemeinderat den "digitalisierten Plan" für diese Systeme vor.
Aindling (mgw) - "Es geht um ein Thema, das die Verwaltung schon längere Zeit beschäftigt: Die digitale Erfassung der bestehenden Netze der Wasserver- und Abwasserentsorgung in der Marktgemeinde Aindling." Rupert Mayr vom gleichnamigen Ingenieurbüro stellte mit diesen Worten dem Marktgemeinderat Aindling den "digitalisierten Plan" für diese Systeme vor.
Immerhin beträgt die Länge der im Boden vergrabenen Wasserleitungen im Bereich Aindlings 35 Kilometer, beim Abwasser bezifferte Mayr die Leitungslänge gar auf 41 Kilometer. Dabei seien viele Verläufe neu über GPS einzumessen. Nur in jüngeren und exakteren Bestandsplänen seien die Daten zuverlässig erfasst. "Ältere Leitungen sind nur bruchstückhaft erfasst", bestätigte auch Wolfgang Thrä vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft. Auch Thrä brach eine Lanze für dieses digitale System, in dem beispielsweise Kanallänge, -querschnitt und -schächte erfasst sind.
Diese Daten seien unverzichtbar beispielsweise bei der Projektierung von Baugebieten, argumentierte Thrä, der darauf hinwies, dass andere Spartenträger wie Gas, Strom oder Telefon längst über diese Möglichkeiten verfügten. Bürgermeister Tomas Zinnecker wurde konkret: "Wenn wir in einem Gebiet ein paar Bauplätze erschließen wollen, aber dazu der bestehende Kanalquerschnitt für horrendes Geld auf eine große Länge erweitert werden müsste, könnten wir ohne langen Planungsvorlauf das Ansinnen kippen." Die digitale Erfassung zeige auch Schwachstellen auf, das habe die Planerstellung beispielsweise in Petersdorf oder Inchenhofen deutlich gemacht, brachte Rupert Mayr ein weiteres Argument.
Außerdem seien (seit 20. September 1995) die Gemeinden per Gesetz verpflichtet, Kanäle mit kleinerem Durchmesser als 120 Zentimeter alle zehn Jahre einer Kamera-Befahrung zu unterziehen. "Für Aindling ist also Zeit, in dieser Richtung was zu tun", stellten Tomas Zinnecker, Wolfgang Thrä und Rupert Mayr übereinstimmend fest. Ein weiterer Vorteil der digitalen Erfassung sei der Überblick über die hydraulische Aufnahmekapazität des Kanals. "Jeder Kanalabschnitt muss nämlich ein dreijähriges Hochwasserereignis schadlos abführen können", klärte der Ingenieur über weitere gesetzliche Vorgaben auf.
Beginnen sollte die Gemeinde jedoch mit der Erfassung der Wasserleitungen. Auf Nachfrage von Andreas Reich nannte Mayr für die Erstellung der Kanal- und Wasserverlaufspläne die Summe von 120 000 Euro. Ist es damit getan? "Nein, denn Pläne müssen ständig gepflegt werden", lautete die eindeutige Antwort. Außerdem kostet die Befahrung mit der Kamera 2,50 Euro pro laufenden Meter, wie Isidor Held ebenfalls auf Nachfrage herausfand. Innerhalb eines halben Jahrzehnts wollen die Gemeinderäte dennoch diese Herausforderung bewältigt sehen, so die allgemein gehaltene Willenserklärung. Doch als allererstes wollen sie eines sehen: Einen Überblick über die gesamten Kosten.
Bauschutt-Anlieferung weiter nur an der Bauschuttdeponie
Sammelstelle Bauschutt kann in der Marktgemeinde Aindling nach wie vor nur an die Bauschuttdeponie geliefert werden. Für Grünschnitt steht auf der Wertstoffsammelstelle ab kommenden Samstag ein Container zur Verfügung. In unserer gestrigen Ausgabe hatten wir irrtümlich berichtet, dass künftig auch an der Sammelstelle ein Bauschutt-Container steht.
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