Fatimaprozession zu Ehren der Muttergottes
Zahlreiche Gläubige erleben in Pöttmes eine bewegende Feier zur Marienverehrung. Lichterprozession ist ein Höhepunkt
Pöttmes Die Pöttmeser Pfarrkirche St. Peter und Paul war voll besetzt. Eine feierliche Messe mit anschließendem Rosenkranz-Gebet war hier am Samstagabend der Auftakt der traditionellen Fatimaprozession zur Johanneskapelle. Stefan Rauscher, der vor drei Jahren seine Primiz in Pöttmes gefeiert hatte und derzeit Kaplan in Velden (Niederbayern) ist, zelebrierte auf Einladung von Pfarrer Thomas Rein den Gottesdienst gemeinsam mit Pater Anoop.
In seiner Predigt ging der Gastgeistliche auf die Gründe und die Bedeutung der auch in Bayern vielerorts praktizierten Marienverehrung ein. Als „Patrona Bavariae“ huldigte man ihr von Staats wegen bayernweit bereits um das Jahr 1600, zahlreiche Wallfahrtsorte in ganz Europa ziehen Tausende von Pilgern an. Der Name Mariens ist Teil vieler Ortsnamen, unzählige Marienlieder huldigen der Demut und dem tiefen Glauben der Gottesmutter.
Lichterkette mit besonderer Stimmung
Ausgehend vom Johannesevangelium, das die Worte des Gekreuzigten an seine Mutter und den Apostel Johannes so weitergibt „Siehe, dein Sohn. Siehe, deine Mutter“, bezeichnete der Kaplan die Muttergottes als Mutter aller und als himmlische Fürsprecherin, die die Menschen zu Christus führe. Das dokumentiere auch das Altarbild der Pöttmeser Pfarrkirche, auf dem die Mutter den Sohn an der Hand hält und ihm den Weg zu Gott zeigt.
Nach dem Rosenkranz-Gebet führten die Messdiener, gefolgt von vier Pöttmeser Jägern, die die Fatima-Madonna geschultert hatten, die Gläubigen zur Johanneskapelle. Ab der Bäckerei Hammerl hatten viele fleißige Helferinnen um Heidi Schmuttermeier Hunderte von Teelichtern in bunten Gläsern am Boden aufgestellt. Die Lichterkette des langen Prozessionszuges tat ein Übriges, um am Marktplatz, am Schlosshof und im Innenhof der Familie von Gumppenberg eine besondere Stimmung zu erzeugen.
Das Lied „Meerstern, ich dich grüße“ mit dem mehrfach gesungenen Refrain „Maria, hilf uns allen aus dieser tiefen Not“ verstummte erst, als an der Mariensäule im Innenhof des Schlosses der Zug zum Stehen kam. Die Fatima-Madonna steht jetzt in der kleinen hauseigenen Schlosskapelle – so lange, bis sie ihren Stammplatz in der Johanneskapelle wieder einnehmen darf, die derzeit renoviert wird.
Die Diskussion ist geschlossen.