Im neuen Glockenstuhl werden wieder alle vier Glocken hängen
Dach des Unterschneitbacher Kirchturms in zwei Monaten fertig. Sankt Emmeran ist eine der ältesten Kirchen im Landkreis
Die Glocken der Kirche im Aichacher Ortsteil Unterschneitbach läuten zur Zeit nicht. Im Zuge der Kirchensanierung ist der alte Glockenstuhl abgebaut worden. Der Auftrag zum Bau des neuen wird in etwa zwei Wochen vergeben werden, sagt Kirchenpfleger Georg Ostermaier. Bis Mitte Juni hofft er, werden dann alle vier Glocken an ihrem neuen Platz hängen. Die gesamte rund eine halbe Million teure Sanierung von Sankt Emmeran soll bis November abgeschlossen sein.
Die Sanierungsarbeiten laufen bereits seit Herbst vergangenen Jahres. Der Dachstuhl auf dem Kirchenschiff ist bereits ausgebessert und neu eingedeckt worden. Das Dach des Kirchturms ist in etwa zwei Monaten fertig. Dann stehen die Arbeiten am Glockenstuhl an. Bisher hingen die Glocken dort ganz oben. Aus statischen Gründen war jedoch entschieden worden, die Glocken zwei Etagen tiefer zu setzen. Dafür muss ein neuer Glockenstuhl gebaut werden.
Die Angebote lagen dafür schon vor. Doch dann habe man gemeinsam mit dem Amt für Denkmalschutz den Plan, die Glocken jeweils paarweise übereinander im Glockenstuhl zu befestigen, wieder verworfen, erzählt der Kirchenpfleger. Bei Untersuchungen hatten die Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörde festgestellt, dass alle vier Glocken ursprünglich nebeneinander ihren Platz gehabt haben müssen. In dem neuen Glockenstuhl soll dieser ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden. Deshalb mussten die Arbeiten neu ausgeschrieben werden. Statt eines Glockenstuhles aus Stahl wie bisher soll es dann einer aus Eichenholz werden. Dann sollen auch wieder alle vier Glocken im Glockenturm hängen. Aus Platzgründen waren bisher nur drei Glocken im Einsatz, die vierte war auf dem Boden abgestellt. „Die kommt jetzt wieder zum Einsatz“, freut sich der Kirchenpfleger schon.
Die Kirche St. Emmeran gehört mit zu den ältesten Kirchen im Landkreis. Eine Jahreszahl, wann sie gebaut wurde, hat Ostermaier nicht. Es bestehe aber die Möglichkeit, dass sie vielleicht sogar älter als die Burgkirche in Oberwittelsbach sei, sagt er. Die stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Grundmauern des Turms der Sankt-Emmeran-Kirche könnten laut Experten noch die vom ursprünglichen Bau sein, erzählt Ostermaier.
Momentan ist die Kirche außen noch eingerüstet, weil sie nach Abschluss der Arbeiten noch verputzt werden muss. Auch im Kircheninneren steht ein kleines Gerüst. „Es ist so platziert, dass es den Gottesdienst nicht beeinträchtigt“, sagt der Kirchenpfleger. Es steht vor allem aus Sicherheitsgründen dort, weil das Wasser, das durch das undichte Dach eindrang, einen Deckenbalken beschädigt hatte.
Die Kosten für die gesamte Sanierung belaufen sich laut Ostermaier auf rund 550000 Euro. Etwa 60 Prozent davon übernimmt die Diözese Augsburg. Die Bayerische Landesstiftung unterstützt die Sanierung mit 55000 Euro. Die Hälfte der Kosten für den Turm, also rund 92000 Euro, trägt die Stadt Aichach. Den Rest – rund 100000 Euro – muss die Kirchengemeinde Unterschneitbach selbst aufbringen. Die Finanzierung, von der ein Großteil über Spenden läuft, sei aber gesichert, ist Georg Ostermaier erleichtert. (drx)
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