Konstantin Lukinov zaubert im Sisi-Schloss am Klavier
Mit Souveränität, künstlerischer Freiheit und Leidenschaft begeistert der Pianist im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach. Er bietet exklusive Klaviermusik.
Exklusive Klaviermusik bot der Konzertpianist Konstantin Lukinov an einem Abend im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach (Aichach). Das Konzert begann mit der Englischen Suite Nr. 3 des jungen Johann Sebastian Bach: abstrakte Kunstmusik wie gemacht zur Präsentation von innig rasanter Virtuosität. Bach eben in seiner ganzen herzergreifenden emotionalen Spannweite. Doch es sollten noch weitere Höhepunkte kommen.
Lukinov spürte den Bach'schen Emotionen nach bis in ihre feinsten Verästelungen, unverkrampft intuitiv, gelassen, zart, kraftvoll und unter genüsslicher Ausnutzung aller Farb- und Klangmöglichkeiten des Flügels, subtilem Einsatz des Pedals inklusive. Geschickt herausgespielte, polyfone Linien, glitzernde Anschlagsnuancen – das ist Freiheit, das ist Leidenschaft, technisch wie künstlerisch.
Der Pianist zeigt technisches Können und Freude an der Musik
Die „Waldstein“ Klaviersonate oder Sonate Nr. 21 ist ein unglaubliches Meisterwerk von Ludwig van Beethoven. Dieses herausragende Klavierstück vereint eine perfekte Mischung aus klassischer Musik und reichen Emotionen. Seine Popularität liegt in seiner perfekten Balance von Emotion und Technik, die es dem Zuhörer ermöglicht, sowohl die Freude an der Musik als auch das Können des Komponisten zu schätzen. Innovativ und emotional aufgeladen, ist Beethovens Klavierstück ein hervorragendes Beispiel für klassische Musik vom Feinsten.
Auch eine schier atemberaubende Interpretation von Schumanns Kreisleriana brachte der Pianist Lukinov in den Sisi-Saal. Die Lebensansichten des Katers Murr, die E. T. A. Hoffmann 1820 veröffentlichte, sind bis heute zeitlos aktuell. Sie inspirierten Robert Schumann im April 1838 zu seinem Klavierzyklus Kreisleriana, der von vielen seiner Zeitgenossen als sein bedeutendstes Klavierwerk angesehen wurde.
In seiner Interpretation setzte der Pianist Lukinov auf größtmögliche Klarheit von acht ganz unterschiedlichen Fantasien. Lukinov spielte nuancenreich und subtil, technisch aufs Feinste differenzierend und es gelang ihm so, das Fantastische sehr deutlich werden zu lassen. Fern jener unverbindlichen Eleganz oder der Begrenzung des romantischen Gedankens gab er der Musik etwas Impulsives.
Vor Schumann spielte der Pianist noch Wolfgang Amadeus Mozarts Klaviersonate Nummer 18. Am Ende: langer, verdienter Applaus.
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