Poesie und viele gute Wünsche: Lebe glücklich, lebe froh
Plus Zum Jahreswechsel haben gute Wünsche Hochkonjunktur. Bei Wolfgang König aus Dießen gibt es sie seitenweise - in seiner kleinen Sammlung historischer Poesiealben.
In der Zeit des Jahreswechsels haben gute Wünsche Hochkonjunktur - früher schrieb man sie meist auf Karten, heute sind sie schnell per Whatsapp und Facebook versandt. Ein wahrer Fundus für viele Wünsche war und ist aber auch das Poesie-Album. Eine ganz spezielle Sammlung davon besitzt Wolfgang König in Dießen. Die fünf Bände aus Familienbesitz wurden in der Zeit von 1880 bis Ende der 1930er-Jahre beschrieben.
Das älteste Poesie-Album wurde um die Jahreswende 1880/81 begonnen und gehörte Wolfgang Königs Großmutter Katharina Fischer (1868-1927). Der erste Eintrag stammt von Katharinas Mutter Anna und er ist eigentlich mehr ein Wunsch für sich selbst. Denn neben dem Wunsch nach einem guten und tugendhaften Leben für die Kinder und Jugendlichen, denen die Alben gehörten, drücken die Verfasser fast immer auch Liebe und Zuneigung und den Wunsch aus, dass sich die Adressaten stets an sie erinnern mögen: "Gedenke meiner oft und gern, / Gedenke meiner nah und fern, / Gedenke meiner noch im Grab / Wie sehr ich Dich geliebet hab." Auch viele Einträge gleichaltriger Mädchen folgen diesem Motiv - wenn auch aus Sicht von Schülerinnen: "Gedenk auch in der Ferne / Die deiner nie vergaß / Und mit Dir gar so gerne / Auf einer Schulbank saß", schrieb etwa Katharina Fischers Mitschülerin Maria Gattinger.
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