Die Eiche am Ziegelstadel trotzt Sturm und Schneemassen
Eichen sind besonders zäh und halten viel aus. Wie sie sich gegen Bakterien und Pilze wert und wie wichtig sie für eine große Zahl von Tieren ist, erzählt Katja Holler.
In einer Serie stellen wir mit der Dießener Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) in unserer Zeitung in loser Folge besondere und lieb gewordene Bäume in Dießen und Umgebung vor. Bäume, die uns am Herzen liegen, bei welchem man sich besonders wohlfühlt oder sich freut, ihn am Wegesrand, in einem Park oder Garten zu erblicken. Vielleicht ist es auch ein Baum, mit dem spezielle Erinnerungen an ein Ereignis oder an einen Menschen verbunden sind. Der BN freut sich sehr über Nachrichten und Fotos von solchen Lieblingsbäumen und deren Geschichten. Wer eine solche Baumgeschichte erzählen will, wird gebeten, sie an Katharina Waibl (E-Mail katharina.waibl@bn-landsberg.de) zu schicken. Sie wird dann im Ammerseekurier veröffentlicht.
Eine Stieleiche am Ziegelstadel oberhalb von Dießen ist der Lieblingsbaum der Gartenjournalistin Katja Holler. "Guten Morgen, liebe Eiche" ist ihr kurzer Aufsatz über ihren Lieblingsbaum überschrieben, denn der Spaziergang über den Schatzberg beginnt für Holler immer mit der Begrüßung "meiner Eiche", wie sie schreibt. "Sie steht an einem kleinen Graben, nach der Abzweigung von der Schatzbergstraße zum Ziegelstadel. Was bin ich erleichtert, dass meine Eiche im Dezember Sturm und Schnee gut überstanden hat. Eichen sind zäh und halten viel aus. Selbst wenn große Äste abreißen, können Pilzkrankheiten und Bakterien der Eiche nicht ganz so viel Schaden zufügen wie anderen Bäumen, weil ihr Holz so viele Gerbstoffe enthält.
Die Eiche ist den Göttern geweiht und Ursache besonders köstlicher Schinken
Kein Wunder, dass die Eiche seit alters her ein Symbol für Beständigkeit und Lebenskraft ist. Sie war in vielen Kulturen heilig und Göttern wie Donar, Jupiter und Zeus geweiht. Heilig hin oder her – im Herbst trieb man die Schweine zur Eichelmast in die Wälder – was übrigens besonders köstliche Schinken ergab.
Rund um den Ammersee kann man immer wieder großartige knorrige Baumgestalten von Eichen an Wegrändern entdecken. Ein großer Schatz, denn alte Eichen sind ein Hotspot der Artenvielfalt. Fast 2000 Insektenarten, vor allem Käfer und Schmetterlinge leben in, an und von den Bäumen. Eichhörnchen, Waldmäuse, Eichelhäher, Spechte und Meisen fressen gern ihre nahrhaften Eicheln. In schlechten Zeiten dienten sie auch der menschlichen Ernährung, entbittert und gemahlen streckten sie Mehl und wurden als Kaffee aufgegossen." (AZ)
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