Bauarbeiten an der Wiera in Obermühlhausen vor dem Abschluss
Die Sanierung der Quellen und Wasserleitung an der Wiera in Obermühlhausen sorgte bis zuletzt immer wieder für Kritik. Jetzt werden die Hauptarbeiten beendet.
Die Hauptarbeiten für die Sanierung der Wiera in Obermühlhausen sollen in diesen Tagen weitgehend abgeschlossen sein. Das hat Bürgermeisterin Sandra Perzul auf Nachfrage mitgeteilt. Kurz vor der geplanten Fertigstellung der Erneuerung des Damms und der Rohrabläufe hat es jedoch noch einmal Unmut über die Baustelle gegeben.
In den vergangenen Wochen wurde berichtet, dass die Baustelle nicht im notwendigen Umfang abgesichert sei, Kanalschächte stünden offen und nachts sei die Baustelle nicht beleuchtet. Schutt liege herum und ein abgestellter Lkw blockiere fast die Straße, hieß es, was auch mit Fotos veranschaulicht wurde.
Das Wasser aus der Wiera läuft bereits geordnet ab
Bürgermeisterin Perzul bestätigte die Beschwerden. Sie habe deswegen gleich die Baufirma kontaktiert und gebeten, sich entsprechend zu kümmern. Inzwischen sind die Tage der Wiera-Baustelle aber ohnehin gezählt. Die verkehrsrechtliche Anordnung, die im Übrigen eine Vollsperrung beinhaltet habe (tatsächlich ist die Bergstraße aber halbseitig befahrbar), laufe Ende März aus. Bis dahin, kündigte Perzul an, werden auch die Hauptarbeiten planmäßig beendet sein. "Der Wasserablauf aller gefundenen Quellen und Ableitungen wird bereits geordnet abgeführt", teilte Perzul mit. Gerade würden die letzten Verfüllarbeiten und kleine Nacharbeiten am Damm ausgeführt. Anschließend folgen Rückbau und Aufräumarbeiten.
Inzwischen war zu hören, dass es zu weiteren Kostensteigerungen gekommen sei, von rund einer Million Euro Kosten war die Rede. Dieser Zahl widersprach jetzt jedoch Bürgermeisterin Perzul: Im vergangenen Jahr hätten sich zwar Mehrkosten ergeben. Über die bekannten Nachträge seien jedoch keine weiteren Nachträge mehr angemeldet worden. Aktuell komme man nicht auf einen Millionenbetrag, versicherte Perzul mit Verweis auf das Bauamt.
Die Quellen an der Wiera versorgten Obermühlhausen und Hofstetten mit Trinkwasser
Die Wiera ist eine gut 400 Quadratmeter große Wasserfläche. Sie wird aus mehreren Quellen an der Nordseite des Hennabichls gespeist. In früheren Jahrhunderten wurde das Wasser zu zwei darunter liegenden Mühlen geleitet. Außerdem versorgte die Wiera Obermühlhausen und Hofstetten mit Trinkwasser, bis Obermühlhausen in den 1990er-Jahren in die Dießener Wasserversorgung integriert und in Hofstetten ein neuer Brunnen gebaut wurde. Das Wasser aus dem Hennabichl-Hang wird durch Röhren und anschließend über den Mühlbach in Richtung Windach geleitet.
2017/18 wurde bemerkt, dass unterhalb des Weihers Wasser austritt und der Damm der Wiera nicht mehr standsicher ist. Im Frühjahr 2023 wurde mit der Sanierung begonnen. Dabei gab es einige Überraschungen: Nicht alle Quellaustritte waren zuvor erkannt worden und schließlich brach während der Arbeiten der Damm. Ein provisorischer Ablauf musste errichtet werden, in den Damm wurden Stützen eingebracht, ähnlich er wie in früheren Jahrhunderten mit Holzstämmen stabilisiert worden sei. Während der Arbeiten wurde auch festgestellt, dass die Ableitung neu gebaut werden müsse, weil diese komplett zusammengedrückt gewesen sei, berichtete Perzul im September bei der Bürgerversammlung in Obermühlhausen.
Sie erklärte weiter, dass die Kosten von den ursprünglich im Haushalt eingestellten 400.000 auf 650.000 Euro steigen werden. Probleme wie der Dammbruch seien nicht vorhersehbar gewesen. "Das kann man nicht der Baufirma anlasten, sagte sie, nachdem es auch Kritik an der Arbeitsweise der Tiefbaufirma gegeben hatte.
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