So will die Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf mehr Platz schaffen
Aus allen Nähten platzt das Verwaltungsgebäude der Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf. Es gibt bereits einen Beschluss, wie es weitergehen soll.
Das Verwaltungsgebäude der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Nordendorf in der Schäfflerstraße ist zu klein und stellenweise auch sanierungsbedürftig. Nun – nach Vorlage der Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Wossnig – liegen nicht nur einige Ideen dazu vor, wie das Verwaltungsgebäude erweitert werden könnte, sondern die Mitglieder der Verbandsversammlung wissen auch, was baurechtlich überhaupt möglich ist.
Auf Rückfrage erklärt Marco Schopper, der Geschäftsstellenleiter der VG Nordendorf, dass bereits ein Beschluss gefallen ist: „Langfristig soll der Bedarf an Räumlichkeiten am Standort in Nordendorf gedeckt werden.“ Zudem habe die Verwaltung die Möglichkeit, Räumlichkeiten anzumieten, falls eine Zwischenlösung benötigt wird. Damit fiel eine Grundsatzentscheidung, die der VG-Chef als langfristige Entscheidung verstanden wissen möchte: „Wir denken bei der Konzeption in Jahrzehnten und stellen nicht darauf ab, den Raumbedarf für nur drei Jahre zu decken.“ Deswegen präferiert der VG-Chef mit Blick auf die Mitarbeitenden am Standort in erster Linie eine bauliche Variante, die den Raumbedarf an Büros deckt und dabei direkt noch ein paar Einschränkungen und Schäden am Bestandsgebäude behebt.
Bekommt Nordendorf auch ein Bürgerbüro?
Neben dem Mehrbedarf an Büros nahm das Architekturbüro Wossnig Wünsche, Anregungen und Anforderungen mit auf, die das Verwaltungsgebäude nicht nur erweitern, sondern auch sanieren, renovieren und zeitgemäßer gestalten könnten. Die Einrichtung eines Bürgerbüros, ein barrierefreier Zugang sowie barrierefreie Sanitäranlagen, ein Personalraum, ein Multi-Funktionsraum für Sitzungen oder Trauungen, Lagerräume im Erdgeschoss, ein optionaler Obdach-Raum, der Erhalt der Parkplätze, die Modernisierung der Sanitäranlagen, die Überprüfung der Haustechnik und die bauphysikalische Ertüchtigung des Treppenhauses mit Aufzug hatte das Architekturbüro im Zuge seiner Pläne zu berücksichtigen.
Aus diesen teils gesetzlichen Anforderungen sowie baulich nötigen Sanierungen hat das Architekturbüro mehrere Varianten gestrickt, die alle eine Erweiterung in Richtung Norden vorsehen. Sie unterscheiden sich aber in diversen Details, wie in der Gestaltung des Eingangsbereichs, der Nutzung des Saals und der Erweiterung des Bestandsgebäudes im Süden. Eine Entscheidung für eine der Detailplanungen fiel in der jüngsten VG-Sitzung nicht, wohl aber spricht Marco Schopper von einer Präferenz. Der VG-Chef liebäugelt mit einer Norderweiterung, um Funktionsbereiche und Arbeitsplätze zu schaffen und um das Problem des maroden Aufzugs direkt lösen zu können. Dieser wurde vor einigen Jahren am Gebäude angedockt, schimmle nun aber bereits, und die Gewährleistung sei jedoch bereits erloschen. So stellt er sich den ersten Bauabschnitt vor. Ob dann in einem zweiten Bauabschnitt im Süden angedockt wird oder ein Saalausbau umgesetzt wird, könnte dann betrachtet werden, wenn sich ein Bedarf abzeichnet.
Dieser lasse sich nur schwer weit im Voraus absehen, erklärt Marco Schopper und begründet: Zum einen hängt der Bedarf davon ab, wie sich die Gemeinden in der VG – Allmannshofen, Ehingen, Ellgau, Kühlenthal, Nordendorf und Westendorf – entwickeln. Zum anderen wird auch immer dann mehr Personal in der Verwaltung benötigt, wenn beispielsweise neue Gesetze erlassen werden, die in den Kommunen und von der Verwaltung umgesetzt, begleitet oder überprüft werden müssen.
Auf Kühlenthal und Nordendorf kommen hohe Kosten zu
Damit die Mitgliedsgemeinden wissen, was die Erweiterung und Sanierung des Verwaltungsgebäudes bedeutet, hat Marco Schopper diverse Zahlenmodelle gerechnet. Die Kosten für die Norderweiterung des Gebäudes lägen laut einer Schätzung der Architekten bei 1,038 Millionen Euro. Umgelegt auf die einzelnen Gemeinden der VG hieße das, dass auf Kühlenthal (die kleinste VG-Gemeinde) Investitionen in Höhe von rund 105.000 Euro zukommen könnten. Nordendorf müsste – als die größte VG-Gemeinde – einen Investitionsanteil von rund 315.000 Euro stemmen. Würde entschieden, dass dieser Investitionsanteil nicht auf einmal von den VG-Gemeinden erhoben wird, ließen sich die Investitionen auch über zehn Jahre hinweg abstottern, was für Kühlenthal jährlich gut 12.000 Euro und für die Gemeinde Nordendorf jährlich gut 37.000 Euro bedeuten würde.
Die reine Norderweiterung in einem ersten Bauabschnitt umzusetzen, wäre die zunächst günstigste Variante. In einem zweiten Bauabschnitt kämen dann weitere Kosten auf die VG-Gemeinden zu. Alle anderen von den Architekten im Rahmen der Machbarkeitsstudie aufgezeigten Optionen lagen zwischen 1,3 und 1,9 Millionen Euro. Erst in der Herbstsitzung der VG soll entschieden werden, welche Variante im Detail weiterverfolgt wird.
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