Stadtfest wird zum Rock’n’Roll-Kuhstall
Weshalb oberbayerisch die eigentliche Weltsprache ist. Und warum auch Klassisches zu einem Stadtfest passt
Eines stellt Stephan Keller, Frontman der Keller-Steff-Band, gleich zu Beginn des Konzerts auf dem Neusässer Stadtfest klar: „Ich weiss nicht, ob ihr alles verstehen werdet, denn wir singen in tiefstem oberbayerisch. Aber eigentlich ist das ganz egal“. Mitsingen könne bei ihren Songs sowieso jeder. „Wer nix versteht, singt einfach lalala, das passt immer“. Ohnehin sei der urige Bayerndialekt der Chiemseer die eigentliche Weltsprache, erzählt der zottelige Musiker Steff Keller. Zwar denke man vor allem in der Popmusik oft, Englisch sei der gemeinsame Nenner in der Branche, doch schon die Ureinwohner Amerikas, die Mayas, seien eigentlich waschechte Bayern gewesen, scherzt der Chiemseer. Logisch, denn der Name Maya stehe – wenn auch in etwas abgewandelter Form als „Maier“ – noch heute auf jedem zweiten Klingelschild in Bayern.
Mit Geschichten wie dieser, urigem Charme und jeder Menge „Mitmachmomenten“ schaffen es die vier Musiker auf der Neusässer Stadtfestbühne am Samstagabend schnell, ihr Publikum für sich zu gewinnen. „Einen Mitmachmoment gibt es bei uns in fast jedem Lied“, sagt Stephan Keller. Deshalb mache ihre Musik vor allem live so viel Spaß. Mitmachen, das bedeutet bei der Keller-Steff-Band aber mehr, als nur kollektives Klatschen und Nachsingen. Mit ihrem Song „Kaibezaigen“, was übersetzt so viel heißt wie „Kälbchenziehen“ oder eben Kälber auf die Welt bringen, schaffen es die Chiemseer, ihr Publikum dann sogar zum kollektiven muhen zu begeistern, und das Neusässer Stadtfest verwandelt sich für einen kurzen Moment in einen Kuhstall mit Rock‘n‘Roll und bayerischen Blues.
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