Turm schlägt Europa
Bonstetten Im Feuerwehrstüble im Bonstetter Rathaus ist die Stimmung prächtig. Bernd Adam begrüßt jeden Wahlberechtigten, die meisten kennt er. Hier ein freundliches Wort, dort ein Witz: Nichts deutet darauf hin, dass sich in der Kühle des holzverkleideten Raumes ein langer Streit in der Gemeinde seinem Ende nähert: der um den geplanten Neubau eines Aussichtsturms auf dem Stauffersberg, über den 956 Wahlberechtigte per Bürgerentscheid bestimmen.
Fast nichts. Denn nicht alle geben sich am Tag der Europawahl so diplomatisch wie der Bonstetter Wahlleiter Adam. Klaus Vorndran ist erregt: "Der Turm bringt nur Kosten und unnötige Belastungen." Er steht wenige Meter vor dem Abstimmungsraum, es ist 13.15 Uhr und Vorndran redet sich immer mehr in Rage: Ihn stört neben dem Turm selbst vor allem das "undemokratische Verfahren" auf dem Weg zur Realisierung des Projekts: "In unserer Gemeinde wird nicht viel offen gelegt." Er wird bei dem Bürgerentscheid mit Nein stimmen. "Die Europawahl ist doch viel wichtiger", sagt er. Wie zur Bestätigung füllt sich der Parkplatz vor dem Rathaus. Doch Emotionen zeigen die meisten Wähler einzig, wenn es um den Turm geht. Europa, mit seinem Parlament in Straßburg, "das ist für viele weit weg", sagt Adam.
Wie bei Michael Kruger, der mit seinen Kindern da ist. Er ist für den Bau des Turms, der seiner Meinung nach die Gemeinde aufwerte. Die Argumente der Anhänger der Bürgerinitiative sind für ihn bloßer "Schmarrn". "Ich hoffe, dass sie nicht gewinnen. Und wenn doch, dann kann man denen auch nicht mehr helfen."
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