Mondholz sorgt für Sternstunde
Peter Augustin aus Dinkelscherben hatte großen Auftritt bei „Wer wird Millionär“ - und überaschte mit seinem Wissen.
Mondholz? Was, bitteschön, soll das denn sein? Peter Augustin aus Dinkelscherben kennt den Begriff aus Erzählungen seines Vaters. Dieses Wissen hat ihm nun 500 Euro und einen großen Fernsehauftritt beschert. Beherzt meldete sich der 49-Jährige als Publikumsjoker, als am Montagabend bei der Sendung „Wer wird Millionär“ nach einem besonders stabilen und widerstandsfähigen Material gefragt wurde. „Für 500 Euro stehe ich schon mal auf“, erklärt der Dinkelscherber seinen Mut, vor dem Millionenpublikum das Wort zu ergreifen. Durch seinen richtigen Tipp brachte Augustin den Kandidaten Matthias Thurow über die 125000-Euro-Hürde.
Seit zwei Jahren haben Ulrike und Peter Augustin auf eine Einladung zu der RTL-Sendung „Wer wird Millionär“ gewartet. Zwei vorgeschlagene Termine mussten sie aus Zeitgründen absagen, aber am 28. Januar klappte es mit der Fahrt zur Aufzeichnung. Die Reise ging ins Fernsehstudio nach Köln-Hürth. Bevor die Zuschauer einen Blick auf den berühmten Moderator Günter Jauch werfen konnten, gab es am Nachmittag erst mal eine Führung durch das Studio. „Das ist alles viel kleiner, als es im Fernsehen aussieht“, berichtet Peter Augustin. Die Zuschauer werden im Anschluss blockweise vom Foyer ins Studio eingelassen. Mitarbeiter von RTL würden die Kleidung der Gäste genau anschauen, erzählt der Dinkelscherber. „Jemand mit einem weißen Hemd darf zum Beispiel nicht hinter Jauch sitzen, weil das sonst flimmert und ihm eine Art Heiligenschein verpasst.“
Bevor Jauch die Zuschauer begrüßte, wurden sie von „Warmmachern“ in Stimmung gebracht. Aufregend wurde die Sendung für Zuschauer Peter Augustin, als es gegen Ende für den Kandidaten aus Lüneburg um die 125000-Euro-Frage ging. Sie hieß: Was wird als besonders stabil und widerstandsfähig angepriesen? Marsgummi, Jupiterstahl, Mondholz oder Sonnenkunststoff, lauteten die vier möglichen Antworten. Das Ehepaar Augustin beriet sich leise, und beide waren sich schnell einig: Den Begriff Mondholz gibt es.
Peter Augustin zögerte dann auch nicht lange, als das Publikum um Rat gefragt wurde: „Ich war mir sehr sicher.“ Da er so schnell aufgestanden war, vertraute der Kandidat auf das Wissen des Dinkelscherbers. „Ich war sehr nervös und aufgeregt“, erinnert sich Augustin an den Moment, als er das Mikrofon in die Hand gedrückt bekam. Wo Dinkelscherben denn liege, wollte Moderator Jauch zugleich wissen, als sich der 49-Jährige kurz vorstellte. Dies sei in der Nähe von Augsburg, klärte Augustin ihn auf. Er selbst habe zwar mit dem Wald beruflich und privat nichts zu tun, gab der Telekom-Mitarbeiter unumwunden zu. Sein Vater sei aber viel im Holz gewesen. Der 49-Jährige erklärte überzeugend, dass er den Begriff Mondholz kenne, es handle sich dabei um Holz, das nach dem Mondphasenkalender geschlagen werde. Die Antwort war richtig. Zur Freude des Kandidaten Matthias Thurow, der am kommenden Freitag nun vor der Frage zur halben Million stehen wird.
Seit der Sendung steht das Telefon nicht mehr still
Bei den Augustins in Dinkelscherben steht das Telefon seit Montagabend nicht mehr still. Bereits zwei Minuten nach der Sendung ging es mit Nachfragen von Freunden und Verwandten los. „Bei meinen drei Kindern kommen laufend SMS“, erzählt Augustin.Zwar sind die 500 Euro von RTL noch nicht eingetroffen, doch Peter Augustin weiß schon, wofür er das Geld ausgeben wird. „Meine Frau hat mir den Kauf eines Tablet-PCs genehmigt“, sagt er mit einem Schmunzeln.
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