In 100 Jahren vom Trasswerk zur Firma Eurocopter
"Es war ein langer und schwerer, aber ein sehr erfolgreicher Weg von 1908 bis heute: die 100-jährige Geschichte des Werkes in Donauwörth - vom Trasswerk bis zur Firma Eurocopter", so resümiert Klausdieter Zoth. Er muss es wissen, denn der 66-jährige Donauwörther hat auf 500 Seiten mit 600 Schwarz-Weiß- und 1000 Farbaufnahmen eine Chronologie über das Donauwörther Werk sowie weitere Firmen verfasst, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden und sich danach in Donauwörth vereinigt haben.
Die Geburtsstunde des Werkes ist am 12. Oktober 1908, als Josef Scheidemandel, ein Rentner aus München, zwei Grundstücke von einem Donauwörther Ehepaar abkauft. Scheidemandel lässt von der Firma Sibinger ein Trasswerk bauen - eine Steinmühle zur Herstellung des Trassmehls aus dem Meteoritengestein Suevit. Im September 1914 werden die Arbeiten eingestellt, da wegen des Ersten Weltkrieges die Stromerzeugungsanlage an die Ingolstädter Pulverfabrik abgegeben werden muss. 1916 stirbt Scheidemandel und seine Witwe verkauft ein Jahr später das Werk samt Grund an die Stadt Donauwörth, die alles wenige Monate später an Emil Loeffellad, einem Fabrikbesitzer aus Stuttgart, verkauft. Im Jahr 1920 ist die Maschinenfabrik an der Donau fertiggestellt. Wegen der Weltwirtschaftskrise können die Arbeiten erst 1924 aufgenommen werden, nachdem man einen Auftrag der Reichsbahn über Puffer für Eisenbahnwaggons erhält. Fünf Jahre später muss Loeffellad alle Arbeiter entlassen, da Folgeaufträge fehlen. Die Nationalsozialisten zwingen ihn, seine Firma an das OKH (Oberkommando des Heeres) gegen eine Entschädigung abzutreten. Das OKH verpachtet das Areal an die Maxhütte, die in geheimer Mission das Pufferwerk in eine Munitionsfabrik umfunktioniert. Dort werden ab 1934 Granaten hergestellt. 1939 zählt das Werk 3000 Beschäftigte, 1945 immer noch über 2000. Bei den Bombardierungen am 11. und 19. April 1945 wird neben der Kernstadt die Maschinenfabrik völlig zerstört.
Start mit 395 Beschäftigten
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