Exotische Töne im Wittelsbacher Land
Aichach-Algertshausen Saftige Almwiesen, idyllische Bergdörfer - das sind Orte, die man gemeinhin mit Alphörnern in Verbindung bringt. Bestimmt nicht eine Wohnsiedlung im Wittelsbacher Land. Im Aichacher Ortsteil Algertshausen dagegen kommt es schon mal vor, dass die Klänge des schweizerischen Nationalsymbols durch die Straßen wehen. Die Nachbarn der Familie Gilliar kennen das schon. Außer Ann Gilliar spielen auch der 16-jährige Norman und sein 17-jähriger Bruder Marvin das in Aichach eher exotisch anmutende Alphorn.
Über drei Meter sind die Instrumente lang. Wenn Ann Gilliar mit ihren beiden Jungs die Instrumente in der Wohnung aufbaut, brauchen sie ordentlich Platz. Eigentlich sind Alphörner ja die Leidenschaft von Opa Bernhard Köhler, der im Landkreis Reutlingen wohnt. Der gelernte Werkzeugmacher, ein begeisterter Musiker, begann eines Tages, Alphörner zu bauen. Als Hobby. "Er hat lange herumexperimentiert", erinnert sich seine Tochter Ann. Damit die Naturtöne stimmen, muss der Konus des Instruments genau passen. Ein am Wurzelstock krumm gewachsener Baum eigne sich besonders, um ein schönes Horn mit geschwungenem Becher zu machen. Inzwischen hat sich daraus ein richtiges Familienprojekt entwickelt. Opa Köhler baut die dreiteiligen Alphörner, Oma Köhler brennt mit einem heißen Stift die Verzierungen in das Holz und näht die Hüllen für die Instrumente. "Es ist jetzt ganz leicht, sie sich über die Schulter zu hängen und zu laufen, um eine Stelle für das richtige Echo zu finden", sagt Ann Gilliar. Oberhalb von Algertshausen, im Bereich des Grubet, hat die 43-Jährige eine solche Stelle ausgemacht. "Man kann mit dem Echo den ganzen Wald in Schwingungen versetzen", schwärmt sie. Die Naturtöne der Alphörner können aber noch mehr. Zum Leidwesen der Musiker üben sie auf Fliegen und Bremsen eine große Anziehungskraft aus. Woran das liegt? Es sei eine richtige Ur-Frequenz, sagt Ann. Norman hat eine andere Theorie. Vielleicht liege das am tiefen C, überlegt er. "Das ist genau der Kuh-Sound." Die Kühe selbst reagieren jedenfalls eher verwundert auf die Musik, ist die Erfahrung der Alphornbläser.
Begeisterung an die Söhne weitergegeben
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