Friedhof: Nach sechs Monaten Lärm ist es jetzt still

Adelsried Nach rund sechs Monaten Bauzeit wurde die restaurierte Aussegnungshalle auf dem Adelsrieder Friedhof jetzt wieder ihrer Bestimmung übergeben. Nach dem Sonntagsgottesdienst segnete Pfarrer Herbert Hermle das Gebäude.

Bürgermeisterin Erna Stegherr-Haußmann erinnerte in ihrer Ansprache daran, dass der Friedhof der Gemeinde und die Aussegnungshalle mit dem Glockenturm 1960 eingeweiht wurden.

Die Baukosten der Halle betrugen damals 32 000 Mark. Dieser Betrag möge niedrig erscheinen, sagte Stegherr-Haußmann, dafür hätten die Bürger aber enorme Eigenleistungen erbracht.

Fast 50 Jahre später, im Jahr 2008, wurden dann an der Halle, vor allem an der Decke, erhebliche statische Mängel festgestellt. Weil eine Sanierung die Hälfte eines Neubaus kostete, entschied sich der Gemeinderat für die günstigere Variante.

Der Adelsrieder Altbürgermeister und Baufachmann Ewald Zirch erklärte sich bereit, gegen Honorar die Arbeiten zu leiten und zu überwachen. Die Arbeiten begannen im Oktober 2010. Eigentlich war die Fertigstellung für Frühjahr geplant. Weil der Winter so früh kam und nachträglich noch erhebliche Mängel am Glockenturm festgestellt wurden, konnte dieser Termin nicht eingehalten werden. Auch die Kosten stiegen dadurch: 152 000 Euro hat die Sanierung gekostet.

In Würde Abschied nehmen

Nun ist die Freude aber groß, dass die Gemeinde nach viel Lärm, Schmutz und hektischer Betriebsamkeit jetzt wieder einen Ort hat, an dem die Trauernden von ihren Verstorbenen in Stille, Besinnung und Würde Abschied nehmen können. Der wichtigste und aufwendigste Teil der Baumaßnahmen waren Abtragung und Neubau des Daches, erklärte Ewald Zirch. Der Zugang und auch die Toilettenanlage wurden behindertengerecht gestaltet, die Beleuchtung wurde modernisiert, der Aufbahrungsraum klimatisiert und verschönert. Über eine neue Beschallungsanlage muss der Gemeinderat noch entscheiden.

Mit dem Lied „Wir sind alle nur Gast auf dieser Erde“, begleitet von den Adelsrieder Musikanten, endete die Segnung. Danach lud die Gemeinde zu einem kleinen Stehempfang ins Bahnhäusle, wo die Mitglieder des Gartenbauvereins die Gäste bewirteten. (es)