Wegen Pferdegeruchs: Amt will geschlossene Fenster
Kuriose Probleme beim Neubau von Gebäuden in Adelsried. Dennoch zeichnet sich jetzt eine Lösung ab
Das konnten die Adelsrieder Gemeinderäte kaum glauben: Wegen eines angrenzenden Pferdebetriebs und dessen Geruchsbelästigung dürfen die geplanten Neubauten an der Dillinger Straße 12 und 14 nur wenige Fenster haben, die sich auch öffnen lassen. Dass das Bauvorhaben eines Investors und seines Architekten Torsten Gönner weiterhin problembehaftet ist, wurde auf der Sitzung am Dienstagabend klar. Mit der Entwurfsplanung für die Bebauung hat die Gemeinde den Augsburger Architekten Stefan Quarg beauftragt. Er stellte dem Gemeinderat die von den Behörden eingebrachten Anregungen und Stellungnahmen zum Bauvorhaben vor.
Da war eben zunächst die Sache mit dem Pferdebetrieb. Aus Sicht des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg ist die Geruchsbelästigungen derart hoch, dass überall da, wo die Immisionswerte überschritten werden, und zwar zumindest partiell an den Nord- und Südfassaden sowie an der gesamten Ostseite, keine öffenbaren Fenster und Türen eingebaut werden dürfen. Architekt Gönner sieht da keinerlei Problem, das gebe es in der Großstadt München häufig.
Doch das ist noch nicht alles. Auch die seit Beginn der Bauplanung umstrittene und mehrfach geänderte Zufahrt zur Tiefgarage dürfte scheitern, erläuterte der sichtlich positiv und für die Gemeinde auch insofern hilfreich engagierte Fachmann Quarg. Nach seiner – von Gönner unbestrittenen – Aussage würde die jetzt vorgesehene Lösung ein Zufahrtsgefälle von 21 Prozent bedeuten und das würde niemals genehmigt.
Nach einem dem Gemeinderat nun schon seit letztem Jahr bekannten rhetorischen Fachgeplänkel zwischen den beiden Architekten zeichnete sich plötzlich doch noch eine praktikable Kompromisslösung ab. Danach könnte die Zufahrt zur Tiefgarage unter dem hinteren Gebäude hindurch verwirklicht werden, ein alter Baum müsste nicht gefällt werden; auch ergäben sich bei dieser Variante weiter Vorteile, allerdings zulasten der Stellplätze, was sich aber laut Gönner unter anderem durch schmäler bemessene Stellplätze weitgehend ausgleichen lasse.
Die Bürgermeisterin forderte daraufhin Gönner auf, noch in diesem Monat einen entsprechend geänderten Eingabeplan vorzulegen. Im Übrigen stimmte der Gemeinderat sämtlichen behördlichen Anregungen einstimmig zu. Alle Auflagen werden zur Sicherheit in einem städtebaulichen Vertrag aufzunehmen sein.
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