Harte Typen in heißen Oldtimern machen Mittagspause in Langweid

VonMargret Sturm

Manfred Buscher (67) und sein Enkel Armin (12) stehen auf dem Parkplatz der Firma Huntsman in Langweid und haben glänzende Augen. Der Grund für ihre Begeisterung: Gerade passieren über 170 Oldtimer, die an der Rallye "2000 Kilometer durch Deutschland" teilnehmen, nach und nach die Ziellinie - einer schöner als der andere, da sind sich Opa und Enkel einig.

Die Fahrer, meist im offenen Wagen, genießen das Staunen, die Blitzlichter und den herzlichen Applaus, der sie auf dem Huntsman-Parkplatz empfängt. Etliche Zuschauer haben sich eingefunden und hören über Lautsprecher die Erläuterungen von Detlev Krehl vom AvD über jeden einzelnen Wagen - zum Beispiel den Rolls Royce Silver Cloud II ("man sieht ihn nur und hört ihn nicht") oder den Porsche Targa 111 ("wirklich selten") oder das Team aus den Niederlanden/Neuseeland ("für sie bitte einen besonderen Applaus"). "Schauen Sie sich die Autos in Ruhe an", empfiehlt der Sprecher, "sie fahren erst um 14.30 Uhr wieder weg." So lange machen die Fahrer Mittagspause in der Kantine von Huntsman.

Doch erstmal schälen sie sich ächzend aus den tiefen Autositzen und aus ihrer Lederkleidung. Darunter kommen oft hochrote Gesichter zum Vorschein, denn die Hitze ist beträchtlich und wird noch vom glühenden Blech verstärkt. Warum setzt man sich den Strapazen einer siebentägigen Oldtimer-Rallye quer durch Deutschland aus? Wolfgang Busch, der aus Isselburg an der holländischen Grenze stammt und einen Jaguar E-Type Roadster mit 240 PS fährt, nennt gleich mehrere Gründe: das Gemeinschaftserlebnis mit Gleichgesinnten, die "schönen, ruhigen Strecken", die man zu sehen kriege und nicht zuletzt die Herausforderung, mit dem alten Fahrzeug zurechtzukommen. Der 68-Jährige: "Es macht einfach Spaß." Seine Beifahrerin und Ehefrau Elke-Josefa (48) klingt da schon gemäßigter: "Mein Ding ist es nicht, aber es ist sein Hobby, und er ist meine Liebe."

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