Humbaur löst Holzamer ab
Die Operation war offenbar gut vorbereitet und der Überraschungsangriff hatte Erfolg. Bei der konstituierenden Sitzung des Industrie- und Handelsgremiums Augsburg-Land (IHG), der gewählten Interessenvertretung der heimischen Wirtschaft, gab es einen Wechsel im Vorsitz: Stefan Holzamer, Standortleiter von SGL Carbon in Meitingen, bewarb sich zwar nach fünf Jahren um die Wiederwahl, musste sich aber dem Gersthofer Anhänger-Unternehmer Ulrich Humbaur klar geschlagen geben.
Am Tag danach war der Zorn zwar etwas verraucht: "Es war eine demokratische Entscheidung, die muss man so hinnehmen." Und mit Humbaur habe die Kammer auch eine "gute, engagierte Unternehmerpersönlichkeit" gefunden, die die heimische Wirtschaft ansprechend vertreten könne.
Aber der Ärger bleibt - der Ärger über die "unfaire Art", wie man seine Abwahl betrieben habe. Erst am Abend vor der Sitzung der 29 bei der Kammerwahl neu bestimmten IHG-Mitglieder (wir berichteten) sei ihm bedeutet worden, dass er einen Gegenkandidaten bekomme. Das wird auch von anderen bestätigt: "Generalstabsmäßig" sei hinter den Kulissen der Wechsel eingefädelt worden. So blieb dem IHG-Vorsitzenden nur wenig Zeit, um auch für sich zu werben. Bei der Kandidatenvorstellungsrunde in der nicht öffentlichen Sitzung entpuppte sich sein Verweis auf die Erfolge seit 2003 - B-2-Ausbau, Autobahn, Internationale Schule, Faserverbund-Netzwerk - offenbar als stumpfe Waffe. Sein Kontrahent Humbaur richtete den Blick mehr in die Zukunft, beschrieb die Herausforderungen angesichts der heraufziehenden Rezession und die Folgen für Unternehmen und Arbeitsmarkt und beschwor den Teamgeist ("Ich will die Mitglieder mehr einbinden") - und er war damit erfolgreich. Nach Einschätzung von Beobachtern auch deshalb, weil im IHG 14 von 29 Mitgliedern neu sind und sich dort mehr Mittelständler als bisher wiederfinden. So räumte Humbaur denn auch offen ein, zu der Kandidatur von anderen ermuntert worden zu sein. Für Holzamer war es gleichwohl in diesem Jahr schon ein zweiter bitterer Moment: Seine Kandidatur auf der CSU-Liste zur Kreistagswahl geriet zum Flop. Jetzt will er sich im Ehrenamt auf seine Arbeit als Chef der Metallarbeitgeber konzentrieren, wo nächste Woche gewählt wird.
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