Die Pfarrei Diedorf nimmt Lateinamerika in den Blick
Förderkreise engagieren sich seit 20 Jahren für soziale Projekte
Diedorf Der „Förderkreis Eine Welt“ und das Projekt „Straßenkinder Rio“ in der Pfarrei Herz Mariä in Diedorf feierten jetzt im voll besetztem Pfarrsaal Jubiläum. Angelika Papsch vom Förderkreis Eine Welt berichtete vom Engagement und den Aktivitäten der vergangenen 20 Jahre.
Viele Veranstaltungen, Fastenessen, Vorträge und Konzerte wurden durchgeführt, um für das von der Pfarrei unterstützte Projekt, der „Rehabilitation San Vicente“ in Mexico City Spenden zu sammeln. Die Initiative, dieses soziale Projekt in Mexico-Stadt zu unterstützen, kam vor 20 Jahren von Clara Lüttmann de Kähny, die es über die ganze Zeit bis heute betreut und Kontakt hält.
In der Einrichtung für behinderte Kinder aus den Elendsvierteln der mexikanischen Hauptstadt ermöglichen die Schwestern vom Orden des Heiligen Vincenz von Paul den Behinderten einige Jahre in einer menschenwürdigen Umgebung. Alle Kinder erhalten eine Schulausbildung, notwendige Operationen werden durchführt, logopädische und Physiotherapien unterstützen den Heilungs- und Rehabilitationsprozess. Der Förderkreis Eine Welt ist ebenfalls im Verkauf von fair gehandelten Waren aus der Einen Welt aktiv. Seit mehr als 20 Jahren werden in der Kirche sowie auf den Märkten in Diedorf Waren aus fairem Handel angeboten.
In den vergangenen 20 Jahren wurde so an die Projekte in Mexico und Brasilien ein Erlös von 156000 Euro überwiesen. Mit berührenden Bildern von den Kindern des Behindertenheims und den Aktivitäten des Förderkreises der vergangenen Jahre wurde so manche Erinnerung bei Mitgliedern und Unterstützern geweckt.
Als besonderen Gast begrüßte der Förderkreis Schwester Beatriz Semiano von den Dillinger Franziskanerinnen. Sie stammt aus Brasilien und berichtete über die vom Projekt „Straßenkinder Rio“ unterstützte Arbeit der Schwestern in Südbrasilien. Die Schwestern arbeiten in den Favellas, den Elendsvierteln von Rio, um die Kinder und Jugendlichen von den Straßen zu holen, ihnen eine Ausbildung und Zukunftschancen zu geben. Hervorragende Arbeit wird in den Kinderkrippen, Schulen und Jugendeinrichtungen geleistet. Im Bundesstaat Mato Grosso wurde in einem Indioreservat ein Haus errichtet, um mit den Indio-Kindern zu lernen, zu spielen und sie zu ernähren. Die Indios leben am Rande der Gesellschaft. Aus den einstigen Herren des Landes wurden Almosenempfänger, die keine Chance haben, ihren Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften.
Grundstein für ein würdiges und selbstbestimmtes Leben
„Es schmerzt“, so Schwester Beatriz, „wenn wir tagtäglich erleben, wie in den Ländern der nördlichen Hemisphäre Essen und Nahrungsmittel vernichtet werden und die Kinder in den Elendsvierteln, den Favelas, ihre Nahrung aus dem Müll herauswühlen.“ Die Dillinger Franziskanerinnen möchten mit ihren Projekten den Grundstein für ein würdiges und selbstbestimmtes Leben legen. Schwester Beatriz, die bereits schon im Pfarrgottesdienst bewegende Worte sprach, bedankte sie ganz herzlich für die wohlwollende Unterstützung, für das Engagement und die spürbare Solidarität der Diedorfer Pfarrgemeinde.
Das Programm wurde umrahmt vom Kinderchor und der Musikgruppe der Pfarrei unter der Leitung von Elisabeth Wiedemann. Mit ihren frohen Liedern und der fröhlichen Musik rundeten die Kinder und Jugendlichen den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen ab. Der Erlös des Tages kam den beiden Projekten zugute.
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