Konkurrenzlose Papiertonne ab Januar
Wer möchte, dem stellt der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises ab Januar die blaue Papiertonne vor die Haustür. Damit sollen die privaten Entsorger ausgebremst werden, nicht aber den Vereinen mit ihren Straßensammlungen Konkurrenz gemacht werden. Darüber war sich der Werkausschuss gestern einig.
Man werde jetzt bei der Information der Haushalte gezielt auf die Vereinssammlungen hinweisen, erklärte Günther Prestele, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes. Die Vereine sieht er aber auch in der Pflicht, die Sammlungen möglichst alle vier Wochen durchzuführen - in diesem Turnus wird künftig auch die Papiertonne des Landkreises geleert. Prestele: "Vereinssammlungen nur alle zwei oder drei Monate, diese Intervalle sind zu lang."
Beleg dafür sei, dass in Orten mit nur gelegentlichen Sammlungen die Zahl der blauen Tonne, die bisher von Privatunternehmen aufgestellt wurden, deutlich höher sind als anderenorts. So gebe es in Diedorf mit knapp 10 000 Einwohnern 197 Blaue Tonnen, in Gessertshausen mit 4300 Einwohnern aber 210. Einig war sich der Werkausschuss, dass es dennoch schwer ist, gegen die Bequemlichkeit der Leute zu kämpfen. Otto Völk aus Diedorf sagte: "Es ist halt bequemer, die ausgelesene Zeitung jeden Tag in die Blaue Tonne zu werfen als einen Monat lang im Keller zu stapeln."
Sammelplatz für Altpapier
Vereine sollten zudem mehr Kreativität entwickeln, um möglichst viel Altpapier zu bekommen, mit dem zumeist die Jugendarbeit unterstützt wird. So ist es in manchen Orten üblich, die Zeitungsbündel in alte Garagen oder Stadel zu bringen, wo ein Verein Altpapier sammelt. Auch Container etwa auf dem Sportplatzgelände sind möglich. Ein Dorn im Auge sind Prestele dagegen Container, die Vereine auf Wertstoffsammelellen oder unmittelbar daneben aufstellen. Landrat Martin Sailer betonte: "Unsere Papiertonne ist keine Konkurrenz zu den Vereinen, sondern zu den Privaten." (de)
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