Alles fließt in Wort und in Musik
Jörg Stuttmann und Instrumentalgruppe widmen sich dem Wasser
Einen lehrreichen und vergnüglichen Streifzug durch die Literatur rund ums Wasser bot Jörg Stuttmann, Schauspieler, Synchronsprecher und Künstler ausdrucksstark dem Publikum im Bürgersaal Adelsried. Musikalisch begleitet wurde er von Ingrid Kalus am Klavier, Theresa Bina auf der Blockflöte und Fagott sowie Sebastian Bina auf der Geige, die mit Georg Friedrich Händels „Wassermusik“ den Abend eröffneten.
Dass Wasser nicht nur zum Waschen da ist, sondern man durchaus bis zum Halse im Wasser stehen kann und reden wie ein Wasserfall, sind nur einige wenige Beispiele, die Stuttmann an diesem Abend zitierte. Der Künstler bereicherte die Menschen mit Gedichten von Bertolt Brecht, Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe bis hin zu Rainer Maria Rilke, von Erich Kästner bis Heinz Erhardt.
Mal nachdenklich, mal putzmunter ging es querbeet durch Wassermassen, Bäche, Flüsse und Meere bis hin zur Badewanne. So stellt beispielsweise die Ballade von Friedrich Schiller „Der Taucher“ den Kampf der Menschen mit einer furchtbaren Naturkraft vor Augen, während Erich Kästner einen „Monolog in der Badewanne“ verfolgt. Für viel Gelächter im Publikum sorgte das Gedicht von Friederike Kempner „Ihr wisst wohl, wen ich meine, die Stadt liegt an der Seine.“
Der direkten wie entlarvenden Wirkung der Gedichte von Heinz Erhardt konnte sich an diesem Abend niemand entziehen, wenn er sich „Gedanken am Samstagabend“ macht oder über einen Bach grübelt. Für musikalische Abwechslung sorgten die drei Musiker in der zweistündigen Veranstaltung. So spielten sie sich mit dem wunderbar getragenen Stück von Gaetano Pugnani „Largo Espressivo“ in die Herzen der Besucher. Zu hören waren unter anderem auch der erste und vierte Satz einer Sonate von Antonin Dvorák sowie die Sonate op. 1 Nr. 6 von Francesco Barsanti und nicht zuletzt eines der populärsten Werke der Barockmusik, die „Wassermusik“ von Georg Friedrich Händel. Auf dem Fagott zeigte die noch junge Theresa Bina in einem Stück von Christoph Schaffrat ihr großes Können. So konnte das Trio dem höchst vergnüglichen Leseabend auch eine ganz besondere musikalisch-kreative Note geben. Mit einer Geschichte aus „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry endete der temporeiche Abend sowie eine vergnügliche Lesung, unter deren bewegter Oberfläche sich aber auch Ernstes verbarg.
Die Diskussion ist geschlossen.