Trockenen Fußes vom Bus zum Zug
Was der Hauptbahnhof-Umbau in Augsburg den Buspassagieren aus dem Umland bringt
Wie komme ich nach dem Umbau des Augsburger Hauptbahnhofes von den Bushaltestellen zum Bahnhofsgebäude, besonders dann, wenn es regnet? Das war eine der Fragen der SPD-Kreistagsfraktion und der Jusos Augsburg-Land an die Planer des neuen Hauptbahnhofes bei einem Vor-Ort-Termin. Die Politiker konnten sich davon überzeugen, dass die Buspassagiere aus dem Augsburger Land nicht vergessen worden sind. Mit ein bisschen Fantasie kann man sich die geplanten Baumreihen rechts und links vor den Gebäuden am Rande des Vorplatzes am Hauptbahnhof gut vorstellen, denn schon jetzt stehen dort einige Bäume. Es sollen mehr werden - ein Baumdach - und darunter versteckt entstehen Kurzzeitparkplätze und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. In der Mitte bleibt der Brunnen mit freiem Blick auf das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude. Doch viel wichtiger waren den Politikern bei der Besichtigung die Haltestellen für die Regionalbusse. In der Viktoriastraße werden die Busse zum Aussteigen anhalten und anschließend, so wie bisher auch, am Bohus-Center vorbeifahren und dort auf einer neu angelegten Fläche halten. Kurz vor ihrer fahrplanmäßigen Abfahrt fahren sie an die barrierefreien Bussteige heran, um dort ihre Fahrgäste einsteigen zu lassen. Dieses Busterminal soll in den Ladehöfen gebaut werden, die derzeit an Schäbigkeit kaum zu überbieten sind. Allerdings wird dort ein verfallenes Gebäude abgerissen, ein neues modernes Büro- und Geschäftshaus entsteht, das einen breiteren Straßenraum für die Durchfahrt der Busse beim Ausfahren über den Bahnhofsvorplatz lässt. Die Wege werden zwar weiter, bekommen aber eine komfortable Überdachung, sodass man praktisch trockenen Fußes zum Bahnsteig kommt. Harald Güller, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, ist mit den vorläufigen Planungen zufrieden. Der Hinterhofcharakter habe dann endlich ein Ende. Die Überdachung der Haltestellen gefällt ihm besonders gut, „der einzige Wermutstropfen sind die längeren Wege“.
Den Ein- und Ausstieg in die Busse direkt auf dem Bahnhofsplatz anzulegen, ist aus Denkmalschutzgründen unmöglich und wäre auch aus Platzgründen kaum umzusetzen gewesen, erklärten Vertreter des AVV und des Stadtplanungsamtes beim Vor-Ort-Termin. Wer übrigens aus dem Landkreis mit dem Zug in Augsburg ankommt und mit der Straßenbahn weiterfahren will, der braucht ebenfalls keinen Regenschirm. Zur Straßenbahn geht es nämlich unterirdisch im Empfangsgebäude - allerdings erst 2022. Dann soll der Umbau fertig sein. (AL)
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