Plus Das Weihnachtsfest in diesem Jahr wird für alle Menschen anders ablaufen als sonst. Warum dies für die meisten kein Grund für Selbstmitleid ist.
Was haben wir an dieser Stelle in den vergangenen Jahren gejammert: Die viel gepriesene staade Zeit war so gar nicht staad. Rastlosigkeit und Terminhetze zu Märkten oder Feiern prägten die Adventszeit. Erschöpft sanken viele Menschen am Heiligen Abend aufs Sofa. In diesem Jahr haben wir die Bescherung: Die oft herbeigesehnte Stille an Weihnachten ist da. Sie ist nicht freiwillig gewählt, sondern wir ziehen uns wegen der Corona-Pandemie zurück. Viele Menschen entscheiden sich für eine Feier im kleinen Kreis, zu schlimm ist die Vorstellung, wegen ein paar geselliger Stunden vielleicht unbemerkt die Eltern oder Großeltern anzustecken und in Gefahr zu bringen.
Es wird nicht die gewohnte Runde unter dem Baum sein
Natürlich ist es traurig, dass wir alle nicht in gewohnter großer Runde beisammen sein dürfen. Doch es sind die Beobachtungen am Rande, die das Selbstmitleid schnell verfliegen lassen. Da erzählt eine Mitarbeiterin, dass ihre Tochter am Heiligen Abend freiwillig als Krankenschwester auf der Covid-Station in der Uniklinik Dienst machen wird, ihr Mann fährt in der Nacht im Rettungsdienst. Ein weiteres Beispiel: Ein Mann aus dem Bekanntenkreis hat sich auf der Arbeit mit Corona infiziert, hat nur leichte Symptome und steckt seine Frau an. Die 50-Jährige liegt inzwischen im Koma im Krankenhaus und wird beatmet. Wie mag es dem Ehemann an Weihnachten gehen, den noch dazu wegen der Quarantäne niemand besuchen darf? Die Vorstellung ist nur schwer auszuhalten.
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