Schule und Betrieb heben Projekt aus der Taufe

Die Lehrerin Jutta Erles berichtet von Entstehungsprozess: "Im ersten Schritt ging es darum, den Schülern eine andere Plattform für ihre Präsentationstechniken zu bieten. Hierzu sollten sie die Produkte der Firma Deuter untersuchen und mit denen anderer Hersteller vergleichen. Diese Ergebnisse präsentierten sie dann zunächst in der Klasse und anschließend vor einem großem Publikum von 170 Leuten in der Aula."

Im nächsten Schritt wurde eine Fragebogenaktion gestartet. Die Schüler erstellten die Fragebögen selbst, führten die Umfrage durch und werteten sie eigenständig aus. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für die Entwürfe, die bei Deuter vorgestellt wurden. Dort nahmen die Experten gemeinsam mit den Schülern die Umsetzbarkeit unter die Lupe.

Unter dem Arbeitstitel "Bag Connection" entstand eine Umhängetasche nach den Bedürfnissen der Schüler. So können jetzt unter anderem zwei Ordner und ein Laptop verstaut werden. Wird noch mehr Platz benötigt, dann kann die Tasche durch das Öffnen zweier Reißverschlüsse erweitert werden. Somit taugt die Tasche nicht nur für die Schule, sondern etwa auch als Transportmittel zu LAN-Partys.

Der Clou ist aber der Deckel: Es gibt zwei verschiedene Versionen, die per Reißverschluss ausgetauscht werden können. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Deckel individuell und unverwechselbar durch Fotos oder Ähnliches, die unter eine Folie gesteckt werden können, selbst zu gestalten. "Eine so ähnliche Tasche haben wir schon im Sortiment, aber das Feature mit dem Deckel gibt es bei uns noch nicht", erklärte Angela Vögele.

In den nächsten Jahren werde sich aber in diesem Bereich der "Accessoires" bei Deuter etwas tun, kündigte sie an. Einzig der Preis ist gemessen am Markt nicht realistisch, sondern so gestaltet, dass die Tasche für möglichst viele Schüler erschwinglich ist. Dennoch ist es ein echtes Deuter-Produkt, das locker zehn Jahre oder mehr hält, so Vögele. "Für uns ist an diesem Projekt vor allem die praxisnahe Zusammenarbeit zwischen Schule und Ausbildungsbetrieben wichtig", sagte Schulleiter Jürgen Wunderlich. Es passe genau zum Status der Schule als eine von 18 in Bayern im Modellprojekt Profil 21: Ziel ist, die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit von Berufsschulen vor dem Hintergrund ihrer hohen Affinität zur Wirtschafts- und Arbeitswelt zu erhöhen.