
Ustersbach hat viel Platz, nicht nur für Einfamilienhäuser

Plus Der Vitalitätscheck gibt einen detaillierten Eindruck Ustersbachs sowohl vom Altort als auch den Ortsteilen. So hat der Durchgangsverkehr durchaus Vorteile.
Der jüngst im Auftrag der Gemeinde von den Städteplanern und Landschaftsarchitekten Herb und Partner durchgeführte Vitalitätscheck (wir berichteten) zeigt deutlich auf, dass in Ustersbach viele Leerstände vorhanden sind. Der Check beinhaltet aber auch, wo Innenentwicklung im Gemeindegebiet angebracht ist.
So sei im Ortsteil Mödishofen vor allem Gebäudepotenzial bei leer stehenden ehemals landwirtschaftlichen Gebäuden vorhanden, urteilt Franziska Burlefinger, die den Check ausführte. Mehrere Stadel und Ställe stünden dort leer und weisen eine augenscheinlich schlechte Bausubstanz auf. Hier wäre eine regionaltypische Sanierung mit Neunutzung die wünschenswerteste Lösung, meint sie.
Potenzial gibt es in Ustersbach in ehemaligen Wirtschaftsgebäuden
Der Weiler Osterkühbach hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert, ebenso Baschenegg. Auf eine Weiterentwicklung in den Außenbereichen sollte deshalb verzichtet werden. Ersatzbauten sind aber weiterhin denkbar. Die Innenentwicklung im Altort Ustersbach habe vor allem bei den zahlreichen untergenutzten ehemaligen landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden Potenzial, urteilt Burlefinger.
Da der Ort durch die B300 stark beeinflusst werde, erscheinen Einzelwohnhäuser privater Eigentümer aufgrund der Lärmbelastung eher uninteressant. "Denkbar ist allerdings Geschosswohnungsbau", resümiert der Vitalitätscheck. "Vorhandene mehrgeschossige Bauten erlauben dies, ohne das Ortsbild zu gefährden", so Franziska Burlefinger. Zudem wäre eine Umnutzung der landwirtschaftlichen Gebäude oder auch Abrisse und dorftypische Neubauten möglich, sowohl im Bereich privaten Wohnungsbaus also auch zur Schaffung kleinerer Miet-Wohneinheiten.
Durchgangsverkehr bietet Ustersbach viel Kundenpotenzial für den Handel
Kleingewerbe und Einzelhandel für das Dorfgebiet hält der Check ebenfalls für gut denkbar, da der Durchgangsverkehr hier Kundenpotenzial biete. Wertvolle Grünstrukturen sind vor allem im Osten und Westen vorhanden. In den Siedlungserweiterungen dominieren zahlreich vorhandene Baulücken. Hier sei Platz für klassischen Einfamilienhausbau oder Nachverdichtung durch Doppelhäuser, erläutert Burlefinger. Der Wohngebäudeleerstand entspreche dagegen normaler Fluktuation und sei größtenteils nicht von langer Dauer.
Potenzial zur Innenentwicklung sei vorhanden, der Bedarf an Wohnbaufläche könne gedeckt werden, fasst sie zusammen. Der prognostizierte Baulandbedarf könne weitgehend über Innenentwicklung und Nachverdichtung gedeckt werden. Das Potenzial liegt vor allem in innerörtlichen Flächen sowie in leer stehenden ehemaligen Landwirtschaftsgebäuden.
Bedarf an Bauland könnte für die nächsten Jahrzehnte gedeckt sein
Als problematisch sieht der Vitalitätscheck die fehlende Verkaufsbereitschaft der Eigentümer. Das könne sich allerdings in den nächsten Jahren eventuell ändern, wenn die bisherige Eigentümergeneration, die die Höfe meist noch selbst bewirtschaftet hat und dementsprechend persönlich an den Hofstellen hängt, nicht mehr Ansprechpartner sei. Allein durch die Ausnutzung dieser Flächen könne der Wohnbaulandbedarf für die nächsten beiden Jahrzehnte gedeckt werden.
Franziska Burlefinger rät deshalb der Gemeinde, hier aktiv jede Möglichkeit zu nutzen, um entsprechende Grundstücke zu erwerben oder private Initiativen zu unterstützen. Positiv bewertet sie, dass an der Weiterentwicklung der durch die neue Ortsmitte an der Schule leer fallenden öffentlichen Gebäude mit den gewünschten zukünftigen Nutzungen wie Wohnungen, sozialen und gemeindlichen Einrichtungen und seniorengerechtem Wohnen sowohl in den kommunalen Arbeitskreisen als auch im Gemeinderat großes Interesse bestünde.
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