Mehr Sonne – weniger Öl
Gemeinderäte in Adelsried sehen sich den Energieverbrauch an. Warum sie noch zurückhaltend sind
Wo kann Adelsried in den eigenen Liegenschaften Energie und Kosten sparen, was rentiert sich, wie kann die Gemeinde ihre Bürger objektiv zu diesen wichtigen Themen informieren und beraten? All das Fragen, mit denen sich der Gemeinderat aktuell befassen muss. Der Anfang ist mit einer Bestandsaufnahme der energetischen Gesamtsituation im Ort gemacht.
Dass sinnvoller Energieeinsatz im Interesse des Klimaschutzes (und auch des Geldbeutels) ein Gebot der Stunde ist, steht außer Frage. Und der Wille dazu ist ja auch verbreitet da. Schwierig ist allerdings, die vielfältigen Möglichkeiten zu erkennen und sie umzusetzen. Das gilt nicht nur für den Privathaushalt und das Gewerbe, das Problem haben auch die Gemeinden, die ja mit gutem Beispiel vorangehen sollten.
Etwas hochtrabend heißt das von der Regierung von Schwaben den Gemeinden angebotene Programm „Energiecoaching“. Dahinter verbirgt sich eine Untersuchung des energetischen Ist-Zustands mit einer Darlegung der Verbesserungsmöglichkeiten. Dafür zuständig ist „eza“, eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien und effizienter Energienutzung, getragen von Kommunen, Wirtschaft und Allgäuer Initiativen.
Adelsried kennt jetzt die energetischen Schwachstellen in den eigenen Gebäuden sowie im Ort. Schule und Mehrzweckhalle sind heiztechnisch verbesserungsbedürftig. Nachholbedarf besteht in der Gemeinde beim Einsatz solarer Stromerzeugung. Und geheizt wird vorrangig mit Öl – auch das sollte geändert werden. Durchaus positiv ist, dass die Hälfte des Strombedarfs in der Gemeinde erzeugt wird, mit Biogas.
Thorsten Böhm von der „eza“ hat in der jüngsten Gemeinderatsitzung 13 Maßnahmen zur Optimierung der Energiesituation vorgestellt, die im Laufe der nächsten drei Jahre umgesetzt werden sollten.
Zur Verwirklichung dieses Handlungsplans ist allerdings etlicher personeller wie finanzieller Aufwand nötig, der den Gemeinderat deutlich zurückhaltend reagieren ließ, auch wenn sich vieles durch Einsparungen schnell amortisieren dürfte und überdies Fördermittel von bis zu 60 Prozent winken. Einige Aufgaben könnten auch ehrenamtlich übernommen werden, für andere wieder bietet die „eza“ fachliche Hilfe gegen Honorar an.
Was die Realisierung der durchaus sinnvollen Vorschläge personell wie finanziell letztendlich bedeutet, will der Gemeinderat nun zeitnah eruieren.
Dass ein Teil der Kosten durch Einnahmen der Kommunalen Verkehrsüberwachung bestritten werden könnte, ist nicht zu erwarten. Diese gemeindeübergreifende Selbsthilfe zur polizeilichen Unterstützung diene der Verkehrserziehung und habe nichts mit Abzocken zu tun, betonen die kommunalen Mitglieder. Dessen ungeachtet scheint diese Organisation für die Gemeinden durchaus attraktiv zu sein. So haben sich jetzt erneut drei Orte – Affing, Horgau und Zusmarshausen – um Aufnahme beworben. Der Adelsrieder Gemeinderat hat dem zugestimmt. Allerdings ist nun die Kapazität der Organisation erschöpft, sodass zunächst keine Gemeinden mehr aufgenommen werden können.
Mit zwölf zu zwei Stimmen abgelehnt haben die Gemeinderäte Adelsrieds dagegen die Produktion eines Image-Films für das Internet.
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