Schicksal wie Schlecker? Warum Lechbäck keine Zukunft mehr hatte
Plus Dass die Gersthofer Backbetriebe Probleme haben, zeichnete sich länger ab. Nun muss Lechbäck schließen. Die Bäckerei-Kette hatte ein Schlecker-Problem.
Es klingt nach einer Menge Frust und Enttäuschung, was da am Montag an der Ladentür einer Lechbäck-Filiale in Augsburg zu lesen ist. Jemand hat einen Zettel aufgehängt. In roten Großbuchstaben heißt es: „Liebe Kunden, da ihr lieber zu minderwertigen Aufbackprodukten greift, anstatt frisch gebackene Ware zu kaufen, ist unser Unternehmen leider nicht mehr in der Lage, meinen Arbeitsplatz wirtschaftlich zu betreiben und muss die Filialen ab sofort schließen.“ Mit der Pleite der Gersthofer Backbetriebe ist auch für die Lechbäck-Filialen Schluss. Die Regale sind leer, die Türen versperrt. Das Logo mit dem Brot in Sparschweinform wird aus der Region verschwinden. Es ist ein harter Schlag für die Mitarbeiter. Rund 480 Menschen verlieren ihren Job – und das nur zwei Wochen vor Weihnachten. Doch stimmt der Vorwurf von der Ladentür, dass letztlich die Kunden das Ende der Gersthofer Backbetriebe zu verantworten haben? Weil sie heutzutage lieber „minderwertige Aufbackware“ kaufen?
So einfach ist das nicht. Branchenkenner sagen, dass die Strategie von Lechbäck schon länger aus der Zeit gefallen war. Während andere Bäckereien ihre Filialen zu Cafés und teils sogar zu Restaurants ausgebaut haben, setzte Lechbäck weiter auf billig. Der Preis der Backwaren war günstig. Dafür verharrte die Gestaltung der Filialen auf 1980er-Jahre-Niveau. Bei anderen Bäckern gibt es inzwischen fast mehr Kaffee-Varianten als unterschiedliche Semmeln. Bei Lechbäck kam der Kaffee teils noch aus der Thermoskanne.
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"Die 24 Lechbäck-Filialen mit ihren rund 80 Verkäuferinnen waren ohnehin nur ein kleiner Zweig des Gersthofer Unternehmens, mit einen Anteil von rund fünf Prozent an den zuletzt rund 35 Millionen Euro Jahresumsatz. Die anderen 95 Prozent erwirtschafteten die Backbetriebe mit dem Verkauf von Backwaren an Großkunden wie Discounter und Supermärkte. Als nun auch noch der Hauptkunde Aldi seinen Vertrag mit den Backbetrieben kündigte, zog die Firmenleitung die Reißleine."
Es zeigt sich wieder einmal ganz klar, wie die Grossisten in diesem Lande schamlos herumackern und fuhrwerken dürfen. Nur weil der Lieferant nicht auf noch mindere Konditionen eingeht zum Wohle des Blutsaugers. Aber solange die Menschen in diese Läden stürmen und die Umsätze in astronomische Höhen treiben, wird sich nichts, aber auch gar nichts ändern. Wen interessiert schon, wer dabei auf der Strecke bleibt, Hauptsache man hat billig eingekauft.
>> Branchenkenner sagen, dass die Strategie von Lechbäck schon länger aus der Zeit gefallen war. Während andere Bäckereien ihre Filialen zu Cafés und teils zu Restaurants ausgebaut haben, setzte Lechbäck weiter auf billig. <<
>> Die 24 Lechbäck-Filialen mit ihren rund 80 Verkäuferinnen waren jedoch ohnehin nur ein kleiner Zweig des Gersthofer Unternehmens, mit einen Anteil von nur rund fünf Prozent am Umsatz. Die anderen 95 Prozent erwirtschafteten die Backbetriebe mit dem Verkauf von Backwaren an Großkunden wie Discounter und Supermärkte. <<
Und wie passt das jetzt zusammen? Lag es wirklich an den lieblosen Filialen? Oder vielleicht eher an den Brezen die man 5 Stunden später nicht mehr essen konnte? Die Croissants waren dagegen vom Preis-/Leistungsverhältnis prima.
Ich denke man sollte doch besser beim 95% Umsatzanteil die Gründe suchen...