Ein neues Pumpwerk für Lützelburg
Modernisierung in Gablingen wird deutlich teurer als geplant
Gablingen Das Jahr 2013 ist in Gablingen von großen Investitionen und einer regen Bautätigkeit gekennzeichnet. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung gaben die Kommunalpolitiker grünes Licht für die Sanierung des Pumpwerks West und des Regenüberlaufbeckens West im Ortsteil Lützelburg. Diplom-Ingenieur Thorsten Schüürmann vom Ingenieurbüro Arnold Consult stellte dem Gremium die Planung vor, die im Frühjahr 2014 dann umgesetzt werden soll. 510000 Euro netto betragen die Baukosten und damit mehr als angenommen (500000 Euro brutto).
Bürgermeister Karl Hörmann war wegen der Kostenmehrung zwar „auch erschrocken“; weil aber die bestehende, vor 30 Jahren gebaute und seitdem nicht mehr modernisierte Pumpanlage technisch völlig veraltet sei, komme die Gemeinde nicht daran vorbei.
40 Hektar umfasst das Einzugsgebiet der Anlage in Lützelburg (900 Einwohner), abflusswirksam seien 15 Hektar versiegelte Flächen, erklärte Schüürmann. Auch der Ortsteil Muttershofen ist angeschlossen. Die Knackpunkte der bestehenden, 30 Jahre alten Anlage: Die Pumpen sind hydraulisch nicht gut ausgelegt und stehen praktisch im Schmutzwasser – es mangelt also an der Hygiene; im Regenüberlaufbecken legt sich Schlamm ab, der entfernt werden muss; das Trennbauwerk sei überlastet. „Das Bauwerk ist in einem desolaten Zustand – baulich, hydraulisch, energetisch“, fasste der Fachmann zusammen.
Sanierung und Umbau werden bei laufendem Betrieb erfolgen. Gebaut werden ein neues Zusammenführungsbauwerk, Trennbauwerk, Überlaufbauwerk, ein neues offenes Regenüberlaufbecken, ein neues Betriebsgebäude, wo im Kellergeschoss das neue Pumpwerk mit trocken aufgestellten Pumpen situiert wird, im Erdgeschoss Steuerungstechnik und Elektrik Platz finden. Zusätzlich notwendig werde ein Regenrückhaltebecken, das schon allein 100000 Euro netto ausmache. Schüürmann betonte, dass die erhöhten Anforderungen an den Gewässerschutz berücksichtigt werden müssen.
Ausschreibung noch für Herbst gewünscht
Im laufenden Haushalt hat die Gemeinde Gablingen für die Sanierung des Lützelburger Pumpwerks 500000 Euro veranschlagt – allerdings brutto, wie geschäftsleitender Beamter Roland Wegner auf Rückfrage erklärte. Wegner rechnet damit, dass das Bauwerk dann mit den Ingenieurkosten insgesamt auf 750000 Euro kommt. Das Preisniveau in der Baubranche sei momentan sehr hoch, sagte Ingenieur Schüürmann zu den Kosten. Um an akzeptable Angebote von Firmen zu kommen, möchte die Gemeinde nach der Genehmigung die Arbeiten schon im Herbst 2013 ausschreiben und im Dezember 2013 vergeben.
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