
Diedorf
Wasserprobleme: In der Kita bleibt das Planschbecken leer

Seit dem Wochenende muss das Leitungswasser in Diedorf abgekocht werden, weil ein coliformer Keim gefunden wurde. Das macht sich im Alltag bemerkbar.
Von Tobias KarrerIn diesem heißen Sommer hatte die Kindertagesstätte Villa Kunterbunt eigentlich immer ein Planschbecken im Garten stehen. Doch seit das Abkochgebot für das Leitungswasser in Diedorf gilt, befüllen die Erzieherinnen das Becken nicht mehr. Die Leiterin der Kita in Lettenbach Susanne Reitzner-Mengele sagt: „Leider können wir das jetzt nicht mehr machen.“
Am vergangenen Freitag wurde bei einer Probe des Diedorfer Trinkwassers ein coliformer Keim nachgewiesen. Als Vorsichtsmaßnahme ordnete das Gesundheitsamt deshalb ein sofortiges Abkochgebot an. „Das gilt natürlich auch für uns“, sagt Susanne Reitzner-Mengele. Jeden Morgen werden in der Kindertagesstätte Villa Kunterbunt jetzt große Töpfe voll Wasser vorbereitet. Die Erzieher halten sich an die Vorgaben des Gesundheitsamtes: Das Wasser wird zum Kochen gebracht und steht dann zehn Minuten, bis es abgekühlt ist. Danach wird es in große Krüge umgefüllt und zum Beispiel zum Waschen von Obst und Gemüse für das Mittagessen verwendet. Zum Trinken gebe es nur noch Mineralwasser für alle Kinder und das Zähneputzen sei ausgesetzt, bis Entwarnung komme, schildert die Leiterin.
„Die Kinder verstehen und interessieren sich für das Thema“, sagt Susanne Reitzner-Mengele. Viele hätten schon Zuhause mitbekommen, dass es Probleme mit dem Wasser gebe, und würden jetzt nachfragen. „Wir erklären den Kindern immer wieder, dass sie vorsichtig sein sollen und das Wasser nicht trinken dürfen“, so die Leiterin der Tagesstätte. Trotzdem beaufsichtigen die Erzieherinnen die Kleineren auch beim Händewaschen, um sicher zu gehen, dass kein Wasser geschluckt wird.

Im Pflegeheim putzen die Bewohner ihre Zähne mit Mineralwasser
Auch im Kursana Pflegeheim mussten sich Mitarbeiter und Bewohner auf die Probleme mit dem Wasser einstellen. Annett Ellenrieder, die stellvertretende Pflegedienstleitung, erklärt: „Die Maßnahmen, die wir ergreifen müssen, sind noch im Rahmen.“ Die Zahnpflege der Bewohner werde jetzt mit stillem Mineralwasser durchgeführt. Außerdem gebe es Einschränkungen beim Duschen. „Zum Beispiel auf der Demenzstation besteht die Gefahr des Verschluckens von Wasser“, so Ellenrieder. Sie wartet jetzt auf die Ergebnisse der Wasserproben, die am Montag im Pflegeheim genommen wurden.
Die Kaffeemaschine in der Bäckerei kann weiter laufen
Die Bäckerei Niedermair musste noch am Samstagabend auf die Verunreinigung des Wassers reagieren. Sie hätten spätabends mit dem Amt für Verbraucherschutz im Landratsamt „notfallmäßig“ Kontakt aufgenommen, um herauszufinden, was zu tun ist, erklärt Geschäftsführer Stefan Mittermeier.
Die Reinigung der Arbeitsflächen nimmt die Bäckerei aktuell nur mit abgekochtem Wasser vor. Außerdem werde verstärkt auf die Desinfektion der Flächen geachtet. „Wir wollen keine Keimbelastung riskieren“, sagt Mittermeier. Auch deshalb sei kurz nach Bekanntwerden der Problematik ein Rundschreiben an alle Mitarbeiter gegangen.
Im Bezug auf die schon produzierten Backwaren hat der Verbraucherschutz dem Unternehmen grünes Licht gegeben. „Die Produkte werden ja entsprechend erhitzt“, erklärt Stefan Mittermeier. Gute Nachrichten hatte auch der Hersteller der Kaffeemaschinen, die die Bäckerei benutzt. Die seien zwar direkt an die Wasserversorgung angeschlossen, würden das Wasser in einem internen Boiler aber stark genug aufheizen, um die Keime abzutöten, erklärt der Geschäftsführer der Bäckerei.

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