Wie man Handys und Opas ganz leicht wiederfindet
Stadtbergen Vormittags drückt Maximilian Reif aus Stadtbergen die Schulbank des Neusässer Gymnasiums. Doch nachmittags entwickelt der 15-Jährige Erfindungen, die selbst erwachsene Wissenschaftler staunen lassen. Für sein Java-Programm für GPS-Handys, das das Auffinden Vermisster erleichtert, erhielt Maximilian jetzt ein Stipendium über 96 000 US-Dollar. Damit kann er - nachdem er das deutsche Abitur absolviert hat - vier Jahre lang kostenlos am amerikanischen Sierra-Nevada-College studieren.
Die amerikanischen Talentsucher wurden auf den jungen Erfinder aus Deutschland aufmerksam, als dieser im Mai seine Ortungssoftware "X-Finder" auf der International Science and Engineering Fair (ISEF) in San José (Kalifornien) vorstellte. Die ISEF ist die weltweit größte Wissenschaftsmesse für Schüler. Mit 15 Jahren war Maximilian einer der jüngsten der 60 Teilnehmer. Trotzdem landete seine Erfindung auf Anhieb auf Platz 4 im Hauptwettbewerb. Damit ist der Stadtberger der zweite Deutsche, der in den vergangenen zehn Jahren bei der ISEF ausgezeichnet wurde. Kein Wunder, dass Stadtbergens Bürgermeister Dr. Ludwig Fink jetzt dem Erfinder gratulierte.
"Maximilian ist ein Aushängeschild für unsere Stadt in Sachen Wissen, Klugheit und Kreativität", lobte er und überreichte Maximilian einen kleinen Obulus sowie einen dicken Atlas, der an die Zeit vor der Einführung satellitengestützter Ortungssysteme erinnerte. Die Idee zu seinem X-Finder kam Maximilian durch seinen Großvater, der an Alzheimer litt und des Öfteren die Orientierung verlor. Mit der Ortungssoftware wird das Aufspüren vermisster Personen zum Kinderspiel: Der Betreuer kann dann eine SMS an das verloren gegangene GPS-Handy schicken. Dieses antwortet ebenfalls per SMS und verrät seine Koordinaten. "Es gibt bereits viele Interessenten für mein Programm", berichtete Maximilian stolz. Doch anstatt sich um eine möglichst finanzträchtige Vermarktung seiner Idee zu kümmern, stellt Maximilian den X-Finder lieber kostenlos zur Verfügung. "Ich hoffe, dass durch meine Erfindung möglichst viele Alzheimer-Patienten ihr Leben künftig aktiver gestalten können", sagte der 15-Jährige im Rathaus.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.