
Brückenbau-Wettbewerb am Gymnasium: Siegermodell trägt drei Tonnen

Plus Vor großem Publikum präsentieren die Schüler des P-Seminars am Paul-Klee-Gymnasium ihre Brücken-Modelle. Eines hält sogar mehreren Tonnen stand.

Die Aula des Paul-Klee-Gymnasiums ist prall gefüllt an diesem Donnerstagvormittag. Für die Neunt- und Zehntklässler fallen Englisch, Deutsch oder Geschichte heute aus. Stattdessen verfolgen die Schülerinnen und Schüler gespannt, wie das Dutzend Zwölftklässler des P-Seminars "Brückenbau-Wettbewerb" seine selbst gebauten Modelle präsentiert.
Das P-Seminar wird alle drei Jahre angeboten und findet heuer zum fünften Mal statt. Die Initialzündung war vor einigen Jahren ein Besuch bei der Hochschule Augsburg, die den Wettbewerb ebenfalls veranstaltet. Die Schüler waren so begeistert, dass sich die Hochschule bereit erklärte, das Gymnasium bei einem eigenen Brückenbau-Wettbewerb zu unterstützen.

Die Herausforderung: Eine möglichst leichte Brücke bauen
Um zu ermitteln, welche Brücke die stabilste ist, werden die Modelle unter der Anleitung von Hochschul-Professor Sergej Rempel nacheinander in eine Maschine gespannt, die immer mehr Gewicht auf die Brücken ausübt. Das Team, dessen Modell dem größten Druck standhält, gewinnt. Mit in die Bewertung fließt allerdings auch das Eigengewicht der Brücke. Die Herausforderung besteht also darin, ein möglichst leichtes Modell zu bauen, das möglichst viel Gewicht aushält.
Knapp ein Jahr haben die Schülerinnen und Schüler in Zweier- und Dreierteams an ihren Brücken gefeilt. Bei der Konstruktion spiele sowohl die Planung als auch die Umsetzung eine große Rolle, betont Markus Schmidt, der das P-Seminar leitet. "Für die Schüler ist es spannend, wenn sie selbst Hand anlegen können", erklärt er. "Sie lernen dabei viel." Auch in der fünften Auflage des P-Seminars gebe es immer wieder "neue Ideen und Ansätze". Der Wettbewerb ist in zwei Kategorien unterteilt: In der einen arbeiten die Jugendlichen mit Pappel und Fichte, in der anderen können sie ihr Holz frei wählen. Erlaubt sind als Materialien ansonsten nur Schnüre und Leim, keine Schrauben.
Die Sieger-Brücke hält mehr als drei Tonnen stand
Als die Modelle nacheinander in die Mess-Maschine gespannt werden, ist die Spannung auch im Publikum spürbar. Immer wieder brandet Applaus auf, wenn eine Brücke dem steigenden Druck weiter standhält. In der Kategorie "Pappel und Fichte" setzen sich Tobias Christl und Yannick Edel durch. Ihre Bogenbrücke hält 235 Kilogramm stand - und das, obwohl ihr Modell mit 900 Gramm das leichteste war.
Auch in der Kategorie "Freiholz" sichert sich Christl zusammen mit Ben Brandl und Patrick Diesenbacher Platz eins. Ihre Bogenbrücke hält stolze 3,2 Tonnen aus - also in etwa das Gewicht von zwei Schulklassen. Am meisten Spaß habe das Bauen der Modelle gemacht, berichtet das Siegerteam. "Es war cool, die Theorie in die Praxis umzusetzen", betont Diesenbacher. Für Lehrer Schmidt war das P-Seminar "ein lehrreiches Spektakel".
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