In seinen Fotografien ist die "Stimme der Natur" eingefangen
Robert Reile stellt seine Bilder in der Galerie im Rathaus in Neusäß aus. Angefangen hat er als Pressefotograf. Die Fasziniation für dieses Medium ist geblieben.
Es rauscht, Gischt spritzt und man spürt die Leichtigkeit eines zauberhaften Wasserfalls, der mitten im Gebirge zu Tal stürzt. Dann wieder ziehen Farben, Formen und das Licht der Fotografien die Betrachterinnen und Betrachter in ihren Bann. Es ist die ungezähmte Kraft der Natur, die den Menschen immer wieder aufs Neue fasziniert und von dem Künstler Robert Reile auf seinen Fotografien eindrucksvoll festgehalten wird. Er nimmt in seiner Ausstellung „Stimme der Natur“ im Rathaus Neusäß die Besucherinnen und Besucher auf 34 Fotografien plus Texten mit auf eine beeindruckende Reise, die seine Liebe zur Natur widerspiegelt.
Sein Berufsweg, den er als Pressefotograf bei renommierten Zeitungen begann, weist immer wieder Brüche auf und zeigt völlig unterschiedliche Interessen. So wandte er sich mit Anfang 40 der Yogalehre zu, machte eine Ausbildung als Yogalehrer und unterrichtete lange Yoga in verschiedenen Einrichtungen. Mit etwa 50 nahm er den nächsten beruflichen Wechsel vor, ging in die soziale Arbeit und arbeitete in Seniorenheimen. Hier habe er mit der Begegnung mit dem Tod viel für das Leben gelernt und parallel dazu die Wertschätzung der Natur als Heilquelle, erklärt Robert Reile.
Die Wasserfälle sind für ihn auch Energiequelle
Seine Leidenschaft zur Fotografie und zur Natur hat ihn all die Jahre immer begleitet. Dabei wird in den Bildern der Rathausausstellung in Neusäß deutlich, dass das Thema Wasser ein zentrales Motiv in seinen Arbeiten ist. „Wenn ich an einem schönen Platz bin, dann muss ich immer ans oder ins Wasser“, beschreibt er seine Faszination. Somit begeben sich die Betrachterinnen und Betrachter auf der Galerie und in den Gängen des Rathauses Neusäß auf Entdeckungstour zu faszinierenden Wundern. Sein ganz persönliches Lieblingsbild, so Reile, zeigt den Simmen-Wasserfall in der Schweiz. Der kraftvolle Platz gilt auch als Energiequelle. Gleich daneben zeigt er den Hintertuxer Wasserfall. „Ein Beispiel für einen sehr schönen Wasserfall, der nicht nur gerade herunterrauscht, sondern viele Steinformationen in verschiedenen Farben aufweist. Er ist wie ein kleines Gemälde, das sich ständig erneuert“, zeigt er sich begeistert.
Natürlich dürfen für einen Neusässer Künstler auch Bilder des Schmuttertals nicht fehlen, etwa vom Schnee im vergangenen Dezember. Weiter überrascht Robert Reile mit einer ganz neuen Art der Fotografie, der er sich seit zwei Jahren widmet. In einem abgelegenen Tal in der Lombardei entdeckte er damals am Wegesrand ein Fresko des gekreuzigten Jesus in Lebensgröße. Aus dem Fresko und Bildern der umliegenden Berge entstand die Idee für eine neue Serie in Überblendtechnik, bei der zwei Bilder übereinandergelegt werden. Sinn war es mit Bildern wie Jesus im Val di Mello oder Jesus im Trentatal zu zeigen, dass das Göttliche überall in der Natur zu finden ist.
Robert Reile hat auch lyrische Texte zu seinen Bildern verfasst
Die Rathausausstellung in Neusäß ist noch bis zum 20. Juni zu den Öffnungszeiten des Rathauses Neusäß zu sehen. Derzeit läuft eine weitere Ausstellung des Künstlers Robert Reile „Wasser – Berge – Worte im blauen Raum des Umweltzentrums Schmuttertal, die noch bis zum 29. Juli zu besuchen ist. Eine Führung durch die Ausstellung mit dem Künstler Robert Reile findet am Mittwoch, 5. Juni, von 17 bis 18 Uhr im Rathaus Neusäß statt. Unter dem Titel "Die Stimme der Natur" hat Robert Reile auch einen Bild-Lyrikband veröffentlicht.
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