Neusässer müssen noch auf die Wolf-Filiale im neuen Stadthaus warten
Ins moderne Stadthaus in Neusäß sind erst wenige Firmen und Praxen eingezogen. Auch die Bäckerei-Filiale Wolf lässt auf sich warten. Das sind die Gründe dafür.
Auf dem großen Schild der Bäckerei Wolf im Schaufenster heißt es: "Neusäß, wir kommen!" Doch die Neusässer fragen sich: wann? Denn im Erdgeschoss des neuen Stadthauses auf dem ehemaligen Schuster-Areal herrscht noch Leere. Noch sind wenige Firmen und Mieter in das moderne Gebäude in der Mitte von Neusäß eingezogen. Wie Architekt Andi Mueller erklärt, seien jedoch inzwischen fast alle Flächen im Stadthaus vermietet, 25 Prozent seien noch frei. Mueller ist Partner und Gesellschafter von Wunderle + Partner Architekten in Steppach, die die gesamte Bauplanung des Schuster-Areals übernommen haben.
Einige Mieter des Stadthauses sind bereits eingezogen: eine Privatarztpraxis, eine Physiotherapiepraxis, ein EDV-Dienstleister und eine Hausverwaltung. Mieter ist laut Mueller auch das Jacques Weindepot. Der größte Mieter, der von den Neusässern wahrscheinlich freudig erwartet wird, lässt allerdings noch auf sich warten. Die Eröffnung der Filiale der Bäckerei Wolf mit Café, die zuletzt für August geplant war, verzögert sich. Grund sind Lieferschwierigkeiten, erklärt Geschäftsführer Stefan Wolf gegenüber unserer Redaktion. "Das Problem ist der Innenausbau." An vielen Stellen können Teile oder Gerätschaften nicht so schnell geliefert werden wie erhofft. "Die Lieferprobleme sind extrem", so Wolf, sogar der Parkettboden sei noch nicht da. Er rechnet aber damit, dass die Filiale mit Café in den nächsten Wochen bis zum Spätherbst fertig wird.
Neusäß: Auch die Sozialwohnungen können wohl bald gebaut werden
Unterdessen gehen auch an anderer Stelle auf dem Areal die Bauarbeiten weiter. Kurz vor der Fertigstellung stehen die drei Wohngebäude an der Fliederstraße. Hier werde im Frühjahr 2023 alles bezugsfertig sein. Andi Mueller rechnet noch in diesem Jahr auch mit der Baugenehmigung für den Sozialen Wohnungsbau an der Hauptstraße. Hier werden 23 geförderte Wohnungen mit niedrigeren Mieten entstehen. "Wir befinden uns in der finalen Abstimmung", so der Architekt. Wie die Bauverwaltung bestätigt, seien inzwischen die letzten Detailfragen abgeklärt, der zuständige Bauausschuss werde voraussichtlich im Oktober über die abschließende Genehmigung abstimmen.
Anstelle eines Hotels könnte es eine Seniorenwohnanlage geben
Nachdem sich Grundstückseigentümer- und Investorfamilie Schuster während der Pandemie dagegen entschieden hat, an der Stelle des ehemaligen Neusässer Hofs erneut ein Hotel zu errichten, gibt es nun eine neue Idee: Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück an der Hauptstraße könnte eine Wohnanlage für Senioren mit 70 bis 100 behindertengerechten Wohnungen nach dem Vorbild des Albaretto in Pfersee entstehen. Der ehemalige Hotelpark wäre für solch eine Anlage ebenso perfekt geeignet.
Wie Architekt Mueller erklärte, gebe es Überlegungen, barrierefreies Wohnen mit zubuchbaren Pflege- und Versorgungsleistungen in Kooperation mit einem Sozialträger anzubieten. Denkbar wäre eine angeschlossene Sozialstation. Dazu habe es erste positive Vorgespräche mit der Neusässer Bauverwaltung gegeben. "Aus baulicher Sicht könnten wir uns diese Nutzung prinzipiell durchaus vorstellen", so Bauamtsleiter Gerald Adolf. Die Lage in unmittelbarer Nähe zu Ärzten, Physiotherapiepraxen und Apotheken wäre ideal. "Der Bedarf wäre in Neusäß vorhanden", erklärt Mueller, dies habe man bereits untersuchen lassen. Konkrete Planungsschritte gebe es aber noch nicht.
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