Harald Kiechl will diesen Weg nicht mitgehen
Nach drei Spieltagen ist der TSV Gersthofen der einzige von 54 Vereinen in den drei bayerischen Landesligen, der noch keinen einzigen Punkt abgegeben hat. "Ich habe vor Saisonbeginn sieben Punkte aus den ersten drei Spielen gefordert", so Trainer Robert Walch, "dass es neun werden, habe ich nicht gerechnet - nur gehofft. Wenn meine Mannschaft weiter so auf mich hört, bin ich zufrieden."
In die allgemeine Euphorie mischen sich aber auch kritische Töne. Harald Kiechl, der Trainer der zweiten Mannschaft, ist am Samstagabend von seinem Amt zurückgetreten. "Ich gehe diesen Weg nicht mit!" Damit meint Kiechl, der in der vergangenen Saison als Co-Trainer von Ivan Konjevic nach dessen Beurlaubung zum Chef aufgestiegen war, die Aufgabe der Gersthofer Identität zugunsten des Erfolges. "Die Mannschaft wurde komplett ausgetauscht. Es spielen kaum Gersthofer mehr. Das ist ein Schlag ins Gesicht jedes ehrenamtlichen Jugendbetreuers." Kiechl wurde vor Saisonbeginn als Co-Trainer von Robert Walch vorgestellt, zog es dann aber vor, die zweite Mannschaft zu trainieren. "Ich bin kein Hütchen-Aufsteller", so der 38-Jährige. Die Abgänge einer ganzen Reihe von TSV-Eigengewächsen wie Dario Kucjenic, Kadir Özsari, Andreas und Christian Kinlinger, Andreas Lipp, Philipp Meitinger oder Max Reiser haben ihm auf den Magen geschlagen. "Wie es enden kann, wenn man nur noch fremde Spieler holt, haben in jüngster Vergangenheit die negativen Beispiele FC Schrobenhausen oder Schwaben Augsburg gezeigt. Ein positives Beispiel ist für mich der TSV Meitingen, der mit eigenem Nachwuchs den Erfolg sucht."
2. Abteilungsleiter Jürgen Treffler zeigt sogar ein wenig Verständnis für Kiechl. "Wir haben gewusst, was wir mit Robert Walch für einen Trainer holen. Ich weiß, was er kann und was er will." Dass Walchs Vorstellungen in der momentanen Geschwindigkeit umgesetzt werden und funktioniert, freut Treffler. "Aber es ist durchaus möglich, dass sich einige dadurch nicht mehr heimisch fühlen."
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