Fußball:: Dieses Stadtderby gab es noch nie

Plus Wie sich der SV Ottmarshausen und der TSV Neusäß auf diesen Kracher in der Kreisliga Augsburg vorbereiten.

VonOliver Reiser

Während die Kreisklassen bis hinunter zur B-Klasse noch ein weiteres Mal Testspiele absolvieren, geht es in der Kreisliga Augsburg Schlag auf Schlag. Spieltag zwei steht an – und der beginnt bereits am heutigen Freitagabend mit einem Highlight: Aufsteiger SV Ottmarshausen erwartet den TSV Neusäß. Man fragt sich, wo die vielen Besucher parken sollen. Notfalls könnten die Neusässer Kicker und deren Fans ja am Lohwaldstadion parken und den Weg zum Ottmarshauser Sportplatz zu Fuß zurücklegen.

SV Ottmarshausen – TSV Neusäß. In Fußballkreisen elektrisiert die Begegnung des absoluten Neulings, der zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte überhaupt in der Kreisliga vertreten ist, gegen den etablierten ehemaligen Landes- und langjährigen Bezirksligisten. Dieses Derby hat es noch nie in einem Punktspiel gegeben. Beide Teams sind gut gestartet. Der TSV Neusäß mit einem 2:0 gegen den Bezirksliga-Absteiger TG Viktoria Augsburg, die Ottmarshauser mit einem 4:1-Erfolg beim Topfavoriten SpVgg Langerringen. Das hat neugierig gemacht. Auch Neusäß’ Trainer Robert Walch wollte sich am Dienstagabend ein Bild von der Überraschungsmannschaft machen. Doch die verstand es im Pokalspiel beim ESV Augsburg geschickt, alle Tugenden, die sie noch am Sonntag ausgezeichnet hatten, zu verbergen. Nach einem enttäuschenden Auftritt konnte man sich mit einem 4:2-Sieg nach Elfmeterschießen gerade noch in die nächste Runde retten.

„Wir haben absichtlich so schlecht gespielt“, grinste Trainer Oliver Haberkorn, der lediglich die angeschlagenen Benjamin Keller und Rene Pietrek geschont hatte. „So fehlte der zweite Stürmer neben Marco Spengler“, versuchte er die schwache Vorstellung zu erklären. Mit dem Sieg in Langerringen im Rücken und dem Derby in Neusäß vor Augen haben man den Pokal wohl etwas zu leicht genommen. „So etwas kann schnell ins Auge gehen, wäre mir jedoch egal gewesen“, sagt Haberkorn. Am Freitag sind die Geschonten ebenso wieder dabei, wie Stefan Fixle, der zumindest auf der Bank Platz nehmen wird. Gerne hätte auch Marius Hackl wieder mitgekickt, doch beim Aufwärmen auf dem ESV-Platz traten seine Hüftprobleme wieder zu Tage. „Er hatte Tränen in den Augen. Es tut mir so leid für ihn“, sagte Haberkorn. Er wird nun ebenso fehlen, wie sein Zwillingsbruder Lukas.

Oliver Reiser