Die Behandlung chronischer Schmerzen ist eine knifflige und langwierige Sache
Es ist nicht einfach, chronische Schmerzen zu lindern. Prof. Dr. Volker Eulenburg von der Uniklinik hält in Stadtbergen einen Vortrag über Therapiemöglichkeiten.
Schmerzen sind nicht nur unangenehm, sie können manchmal quälend sein. Sie werden allerdings von jedem Menschen anders empfunden. Das macht es für die Medizin nicht einfach, standardisierte Therapien gegen anhaltende, also chronische Schmerzen zu entwickeln. Und es gibt eine weitere Schwierigkeit: Viele Therapien helfen nur einem Teil der Patienten. Mit dieser Problematik setzt sich Prof. Dr. Volker Eulenburg vom Lehrstuhl für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin der Uni Augsburg, in der nächsten Veranstaltung der Ärztlichen Vortragsreihe in Stadtbergen auseinander.
Schmerz ist eigentlich eine sinnvolle Einrichtung des Körpers, denn er macht auf Verletzungen und teils auch auf Krankheiten aufmerksam. Gäbe es keinen Schmerz, dann wäre der Körper größeren Gefahren ausgesetzt. Aber wenn Schmerzen lange Zeit bestehen bleiben, können Veränderungen im Nervensystem dazu führen, dass der Schmerz unabhängig von seinem Stimulans anhält. Er wird chronisch, verliert damit seine Warnfunktion und kostet Lebensqualität. Hierbei verändert sich der Schmerz oft langsam, und auch der betroffene Körperbereich kann sich sogar im Lauf der Zeit immer mehr vergrößern.
Vortrag "Die Therapie chronischer Schmerzen“ am 22. April in Stadtbergen
Bei vielen der betroffenen Patienten ist eine Therapie dann oft schwierig, und laut Eulenburg muss bei vielen Patienten dann bereits eine Schmerzlinderung um 30 bis 50 Prozent als Behandlungserfolg gewertet werden. Medikamentöse Therapien sind hier schwierig und meist werden hier Medikamente eingesetzt, die eigentlich für ganz andere Krankheitsbilder entwickelt wurden, wie zum Beispiel Antiepileptika oder Antidepressiva, die sozusagen als Nebenwirkung diese speziellen Formen von Schmerzen lindern können. Zu der Therapie gehört dann auch einem Patienten beizubringen, wie er mit seinem chronischen Schmerz besser leben kann. Diese hochspezialisierte Schmerztherapie besteht daher immer im Zusammenwirken verschiedener medizinischer Fachrichtungen. Wer unter chronischen Schmerzen leidet, benötigt deshalb in der Regel einen speziell ausgebildeten Schmerztherapeuten. Am Uniklinikum gibt es eine Schmerz-Tagesklinik.
Eulenburg ist unter anderem damit beschäftigt, neue Ansätze für die Behandlung dieser komplexen Erkrankung zu suchen; wie das geschieht, wird er im Einzelnen erläutern. Er ist Naturwissenschaftler, nicht klinischer Mediziner. Seit Ende 2016 die Medizinische Fakultät an der Uni eingerichtet wurde, sind immer wieder auch Forscher wie er an der Ärztlichen Vortragsreihe beteiligt. Sein Fachgebiet ist die translationale Anästhesiologie, das heißt, er versucht, Erkenntnisse der Wissenschaft für die medizinische Praxis anwendbar zu machen. Dafür sieht er sich im ständigen Austausch mit Medizinern, die ihm Hinweise geben, welche Aufgabenstellungen für die konkrete Versorgung der Patienten wichtig sind. Der Vortrag „Die Therapie chronischer Schmerzen“ findet am Montag, 22. April, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Eintritt: 5 Euro.
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