Plus Die Jakobervorstadt in Augsburg braucht städtebauliche Verbesserungen. Gehen sie aber zulasten der Wohnungspreise?
Die Jakobervorstadt ist eines der Augsburger Viertel, das sich in den kommenden Jahren stark verändern könnte: Dort gibt es viele kleine und relativ günstige Wohnungen, die junge Leute anziehen. Die Zu- und Wegzugsfrequenz ist so hoch wie in wenig anderen Stadtvierteln. Interessant: Trotz der Probleme, etwa dem Wegzug des Einzelhandels aus der Jakoberstraße, ist der Wert von Grundstücken mit Mehrfamilienhausbebauung in den vergangenen Jahren laut Bodenrichtwertatlas deutlich gestiegen – so viel wie in kaum einem anderen Stadtteil. Das kann man als Hinweis darauf sehen, dass das Viertel sich ändern wird: eine Aufwertung, die das Quartier durchaus brauchen könnte, verbunden mit einer Verteuerung.
Jakobervorstadt in Augsburg: Verdrängen Besserverdiener alle anderen?
Die Frage ist nur, wie massiv dieser Zusammenhang auftreten wird. Als in der benachbarten Altstadt in den 1980er-Jahren großflächig saniert wurde, verwandelte sich das heruntergekommene Lechviertel in ein Schmuckkästchen. Gleichzeitig verdrängten Besserverdiener die dortige Bevölkerung (teils Gastarbeiter), die sich das Wohnen dort nicht mehr leisten konnte. Inzwischen wird bei Sanierungsprogrammen eher versucht, punktuelle Verbesserungen zu erzielen und nicht mehr ganze Viertel aufzuhübschen, aber städtebauliche Veränderungen ziehen auch soziodemographische Veränderungen nach sich. Nicht von ungefähr kommt es, dass für die Jakobervorstadt eine Erhaltungssatzung geprüft werden soll. Sie würde im Zuge des Milieuschutzes Mieter zum Beispiel vor Luxussanierungen schützen.
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