
Mutter muss ins Krankenhaus: Polizei wird zum Babysitter

Eine schwangere Frau muss nachts ins Krankenhaus. Weil es auf die Schnelle niemanden gibt, der ihren kleinen Sohn betreuen kann, springen Augsburger Polizisten ein.
Ungewöhnlicher Einsatz für die Polizei in Augsburg: Weil eine schwangere Frau vergangenes Wochenende nachts mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden musste und keine Betreuung für ihren zweijährigen Sohn hatte, sprangen Beamte der Polizeiinspektion Augsburg Ost ein. Die Retter hätten wegen des medizinischen Notfalls schnell reagieren müssen und keine Zeit gehabt, mögliche Angehörigen aufzutreiben, sagte Polizeisprecherin Nina Knopf auf Nachfrage. Deswegen sei die Polizei um Unterstützung gebeten worden.
Zwei Einsätze innerhalb weniger Monate: Polizei in Augsburg kümmert sich um Kleinkinder
Die Beamten kümmerten sich um den kleinen Jungen und nahmen ihn mit auf die Wache. Von dort aus organisierten sie die weitere Betreuung. "Das Kind wurde in eine Einrichtung der Caritas gebracht und dort betreut, bis die Mutter wieder zu Hause war", sagte Knopf. Solche Einsätze seien für die Polizei relativ selten. "Es kann sein, dass hier auch die Corona-Situation eine Rolle spielt, weil man Angehörige, die zur Risikogruppe gehören, nicht fragen will", sagte die Sprecherin. Dieser konkrete Fall habe sich zudem in der Nacht abgespielt. "Da klingelt man eher nicht bei den Nachbarn und fragt nach Unterstützung, wie man es vielleicht sonst tagsüber tun würde."
Ein Grund, warum die Polizei nun über den Fall berichtet hat, ist, dass es im Oktober fast die gleiche Situation schon einmal gab. Auch damals musste ein zweijähriges Kind einer schwangeren Frau von Beamten betreut werden, auch damals musste die Frau ins Krankenhaus. Im Oktober ist auch das Foto entstanden, das die Polizei nun auf ihren Social-Media-Kanälen veröffentlicht hat. (ida)
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(edit/NUB 7.3)