
Neues Europa-Netzwerk: Fugger führt Lehrer nach Augsburg

Das Jakob-Fugger-Gymnasium in Augsburg gründet ein europaweites Netzwerk. Es geht zurück auf das einstige Handelsimperium.
Das Handelsimperium der Fugger war groß. Mit zahlreichen Abbaustätten, Handelsniederlassungen und Hüttenwerken waren sie allein in fast einem Dutzend Ländern des heutigen Europa vertreten. Um die früheren Handelsstätten miteinander zu vernetzen, initiierte die Regio Augsburg Tourismus GmbH im vergangenen Jahr das Projekt „Europäische Fuggerstraße“.
Sie führt zu wesentlichen Standorten des Montankonzerns, wie Banská Bystrica in der Slowakei, Sterzing in Südtirol, Bad Hindelang im Oberallgäu und natürlich Augsburg. Von dieser Kulturreiseroute ließen sich wiederum Vertreter des Jakob-Fugger-Gymnasiums inspirieren und wollen nun das Netzwerk der früheren Handelsorte auf ihre Weise mit Leben füllen. „Wir haben Schulen an den ehemaligen Handelsorten angeschrieben und einen gegenseitigen Austausch angeregt“, berichtete Jörg Haas, Mitarbeiter der Schulleitung, im Fugger-und-Welser-Museum.
Fugger-Gymnasium: Gäste kommen aus Spanien, Italien, Belgien und der Slowakei
Der Lehrer stieß mit seiner Anfrage auf großes Interesse: Zu einem ersten Kennenlernen trafen kürzlich Lehrer aus Alamdén (Spanien), Banská Bystrica (Slowakei), Antwerpen (Belgien) und Sterzing (Italien) in Augsburg ein. „Wir hatten eine Führung in der Fuggerei und jetzt im Fugger-und-Welser-Museum. In Augsburg können sie verfolgen, was für Spuren die Fugger hinterlassen haben. Etwa das Stiftungswesen“, sagte Schulleiterin Angelika Felber. Im zweiten Teil des Treffens wurde erörtert, wie die Schulen künftig miteinander kooperieren können. „Unterrichtsmaterialien könnten ausgetauscht und Themen angestoßen werden, wie Arbeitsbedingungen im Bergbau früher und heute, nachhaltige Ressourcen oder ihren Beitrag zur sozialen Sicherheit“, sagte Jörg Haas.
Wiebke Schreier, Leiterin des Augsburger Fugger-und-Welser-Mseums, freute sich über das Interesse der Lehrer, die drei Tage in der Fuggerstadt blieben. „Mit dem Thema Fugger wollen wir neben dem Tourismus auch die Bildung und die Wissenschaft ansprechen“, betonte sie. (ziss)
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