Theater geht mit Rekorden in die Sommerpause
Das Theater in Augsburg hatte so viele Besucher wie schon lange nicht mehr. Das liegt an der Freilichtbühne aber auch an einer erfolgreichen Sparte.
Das Theater Augsburg verabschiedet sich mit zwei Rekorden in die spielfreie Zeit: 258.000 Besucher kamen in der abgelaufenen Saison zu den Veranstaltungen des Dreispartenhauses – laut Theatersprecher Philipp Peters das beste Ergebnis der letzten 25 Jahre. Großen Anteil hatten die „Blues Brothers“ auf der Freilichtbühne mit über 45200 Besuchern – auch das ist beinahe ein Rekord.
Geht es ohne Minus?
Während zuletzt viel über die Sanierung des Theaterstandortes diskutiert wurde, geht es kurz vor der Sommerpause um Inhalte. Die werden offenbar gut angenommen, was sich positiv auf die Bilanz des Theaters auswirkt. Allein die Freilichtbühne spielte über 1,2 Millionen Euro ein. Das Theater könnte die Saison eventuell ohne Defizit abschließen. Die Zahl der Abonnenten ist laut kaufmännischem Direktor Steffen Rohr nach schlechteren Jahren kontinuierlich gestiegen. Sie liegt bei knapp 7000. Auch dies wirkt sich auf die Einnahmen aus. Sicher ist schon, dass das Theater sich während der Sanierungsphase auf wirtschaftlich schlechtere Zeiten einstellen muss. Allein die Tatsache, dass das Große Haus mit seinen 950 Plätzen ab 2017 über Jahre nicht zur Verfügung steht, wirkt sich entsprechend aus. Zudem wird es weniger Inszenierungen geben. Doch noch einmal zurück zur jüngsten Spielzeit und ihren Höhepunkten:
Freilichtbühne
Nur eine Aufführung der „Blues Brothers“ musste wegen schlechten Wetters vor der Pause abgesagt werden. Alle anderen Termine konnten bis zum Ende gespielt werden. Die Freilichtbühne (2100 Plätze) war zu 95 Prozent ausgelastet. Besser lief nur noch die „West Side Story“ mit über 45500 Besuchern. Das war 1997.
Spitzenreiter
„Hänsel und Gretel“ war der Publikumsliebling im Musiktheater; 12650 Zuschauer haben es gesehen. Die Auslastung war nur bei „Macbeth“ besser, weil es aber weniger Aufführungstermine gab, sahen es nur 4100 Besucher. Im Schauspiel stehen das Weihnachtsmärchen „Sindbad“ (27000 Besucher) und „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ (7500 Besucher) an der Spitze des Großen Hauses. In der Brechtbühne war es der „Brandner Kaspar“: Jede Vorstellung war ausverkauft.
Sparten
Die erfolgreichste Sparte am Theater ist laut Philipp Peters das Ballett. Die Auslastung, die in der letzten Spielzeit noch bei 70 Prozent gelegen hatte, hat sich auf 82 Prozent gesteigert. „Insgesamt kamen 8000 Besucher mehr zu den Ballettvorstellungen als in der letzten Spielzeit“, sagt Peters. Die meisten Besucher hatte „Romeo und Julia“ mit über 14000 Besuchern. Dieses Stück ist auch nächste Spielzeit wieder zu sehen; Wiederaufnahme ist im Dezember. Auch die Philharmoniker sind beim Publikum sehr beliebt: Die Sinfoniekonzerte im Kongress am Park hörten sich über 15700 Besucher an. Die Auslastung liegt damit bei 93 Prozent.
Ausblick
Die kommende Spielzeit des Theaters beginnt am 14. September. Dann werden auch die neuen Ensemblemitglieder vorgestellt. Auf der Freilichtbühne wird es nächstes Jahr das Stück „Cabaret“ geben. Premiere ist am 2. Juli. Es ist die letzte komplette Spielzeit vor der Sanierung.
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