Verärgerte Studenten: Hungrig in den Hörsaal
Die Verzögerungen bei der Generalsanierung der Unimensa sorgen für Ärger. Studenten werfen der Unileitung vor, Probleme kleinzureden. Der Präsident plädiert für Gelassenheit.
Die Verzögerungen bei der Generalsanierung der Unimensa sorgen für Ärger: Studentenvertreter werfen der Universitätsleitung vor, sie wolle die Probleme mit der provisorischen Verpflegung auf dem Campus kleinreden. Unipräsident Alois Loidl hatte zuvor zur Gelassenheit aufgerufen, auch wenn es im provisorischen Mensapavillon und in der Alten Cafeteria noch enger werde.
„Im Juli schätzte die Universitätsleitung die Zahl der Studierenden im kommenden Wintersemester auf 19500 – also noch 3500 Studierende mehr, als im aktuellen Sommersemester“, sagt Studentenvertreter Felix Senner. „Und auch jetzt schon sind die Kapazitäten der Übergangslösung, des Mensapavillons und der Alten Cafete, deutlich strapaziert.“ Es sei nun Aufgabe der Unileitung und des Studentenwerks, schnell eine Alternative zu finden, die auch die zusätzlichen Studierenden des doppelten Abiturjahrgangs berücksichtigt.
Studenten fordern schnelle Übergangslösung
Sollte dies nicht geschehen, sieht die Studentenvertretung die Bewältigung des doppelten Abijahrgangs in Gefahr. „Es kann und darf nicht sein, dass Studierende nachmittags hungrig in den Lehrveranstaltungen sitzen. Das beeinträchtigt Konzentration und Leistungsfähigkeit.“ Sie fordert jetzt eine schnelle Übergangslösung. Ebenfalls nicht nachvollziehbar sei, dass die Universitätsleitung nun auf die „Gelassenheit“ der Studierenden setze. Bereits im Sommersemester habe es zahlreiche Beschwerden von Studenten gegeben, dass die provisorische Lösung nicht genüge. Häufig seien Teile des Tagesangebots früh vergriffen, so eine immer wieder auftretende Klage. Ebenso würden lange Warteschlangen bei der Essensausgabe mittags bemängelt.
Weniger dramatisch beurteilt Unipräsident Alois Loidl die Lage. Er rechnet damit, dass die generalsanierte Mensa Ende März oder Anfang April 2012 eröffnet werden kann. Das sei zwar eine unangenehme Überraschung. In den zurückliegenden eineinhalb Jahren sei man mit den Provisorien – dem ersatzweise errichteten „Mensa-Pavillon“, der ausgebauten „Alten Cafeteria“ und einem zusätzlich errichteten Imbiss-Stand – erstaunlich gut zurechtgekommen. Loidl: „Die mit der Schließung der Mensa verbundenen Einschränkungen waren bislang kein Thema und kein Anlass für Unmut, der uns zu Ohren gekommen wäre.“ Die erwarteten Studentenzahlen korrigiert der Präsident nach unten. Wegen des doppelten Abiturjahrganges müsse man im Wintersemester mit einem Anstieg der Studierendenzahl von 16000 auf 18000 rechnen. Entsprechend werde sich auch die Nachfrage nach Mensa-Verköstigung steigern. Bislang hätten Studenten und Mitarbeiter die Unannehmlichkeiten mit vorbildlicher Gelassenheit hingenommen. „Ich appelliere an alle, diese Gelassenheit noch ein paar Monate zu bewahren.“
Wie berichtet, muss die knapp 30 Jahre alte Unimensa grundlegend saniert werden. Deshalb sie schon seit eineinhalb Jahren geschlossen. Wegen Verzögerungen am Bau kann sie nicht, wie ursprünglich geplant, zum Beginn des anstehenden Wintersemesters wiedereröffnet werden, sondern erst zum Beginn des Sommersemesters 2012.
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