Das Kreuz mit dem Künstlerwillen
Im Theater Augsburg findet am heutigen Samstag die Premiere der Brecht-Weill-Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" statt. Jedoch nicht, wie gestern bereits berichtet, in der von der Regisseurin Tatjana Gürbaca vorgesehenen Fassung: Unterschiedliche Auffassungen zwischen Gürbaca und Intendantin Juliane Votteler über die Gestaltung der Schlussszene führten bei der Generalprobe am Donnerstag zum Zerwürfnis, die Regisseurin und der Bühnenbildner Stefan Heyne legten daraufhin ihre Arbeit nieder und reisten ab.
Votteler, die bei der Produktion auch als Dramaturgin fungiert, beruft sich auf ihr Recht, als Intendantin in künstlerischen Fragen das letzte Urteil zu haben. Ihre Entscheidung, die von Gürbaca vorgesehene Szene nicht zur Premiere zu bringen, tragen auch Dirigent Dirk Kaftan und weitere Produktionsbeteiligte mit.
Konkret geht es um das Schlussbild der Oper. Brechts Libretto sieht in dieser nur wenige Minuten dauernden Szene den Untergang Mahagonnys vor ("brennendes Mahagonny"), jener Stadt, die im Stück sinnbildlich steht für die Auswüchse des Kapitalismus. "Demonstrationszüge", so die szenische Anweisung Brechts, marschieren auf und halten auf "Tafeln" gegensätzliche Parolen hoch. Nach Darstellung Vottelers und Kaftans hätte Gürbaca in dieser Szene Päpste über die Bühne ziehen lassen sowie die Aufrichtung eines Kreuzes mit einer angeschlagenen Affenhaut gezeigt.
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