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Augsburgs Theater muss sich öffnen: So lautet der Tenor einer Diskussion, der jüngst im Kulturausschuss ein neues Kapitel hinzugefügt wurde. Über die Kunst selbst spricht dabei allerdings niemand
Erst jüngst war ein weiterer Akt folgender Debatte zu beobachten: Im Kulturausschuss des Augsburger Stadtrats präsentierte Timo Köster, Leiter des Büros für Frieden und Interkultur, ein Konzept, in dem er den Kultureinrichtungen die interkulturelle Öffnung per Leitfaden verordnen wollte. Der Anspruch, der darin formuliert worden ist, zielt aufs Ganze: Was soll, was darf, was muss Kunst im 21. Jahrhundert in Augsburg leisten? Und weil sich die Gesellschaft durch Migration und Globalisierung gewandelt habe, habe sich nun gefälligst auch die Kultur zu wandeln – und zwar nach dem Willen der „interkulturellen“ Chefarchitekten. Ein Zitat aus dem Vorwort des Leitfadens: „Kunst und Kultur im Allgemeinen verfügen über das Potenzial, gesellschaftliche Entwicklungsprozesse zu gestalten und zu beeinflussen.“
Kultur wird in dieser Perspektive als ein gesellschaftliches Therapeutikum gesehen, das die viel beschworene Integration bewerkstelligen könne. Das, was in 50 Jahren Einwanderung von der deutschen Gesellschaft nicht geleistet wurde, das sollen Kunst und Kultur nun im 21. Jahrhundert nachholen. Ein Ansinnen, das von Anfang an nur zum Scheitern bestimmt ist, weil Kunst und Kultur in ihrer gesamtgesellschaftlichen Wirkung hoffnungslos überschätzt werden.
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